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Wie war Ihre Hausgeburt?

#zuhausegeboren

Frauen haben die Wahl, ihr Kind in einem Krankenhaus, in einem Geburtshaus oder zuhause zur Welt zu bringen. In der Vergangenheit haben die Krankenkassen gedroht, dieses Wahlrecht durch verbindliche und nicht wissenschaftlich belegte Ausschlusskriterien für Hausgeburten einzuschränken. Dabei treffen Hebammen und die Frauen kompetente und verantwortungsbewusste Entscheidungen, wie Ihre Berichte von Hausgeburten eindrucksvoll zeigen.

Zahlreiche Menschen haben unter dem Hashtag #zuhausegeboren ihre persönliche Geschichte geteilt. Wir freuen uns, auch Ihre zu hören! Sie können auch ohne Foto und anonym mitmachen.

Julia Kettler , Meine

Zur Hausgeburt kam ich eher zufällig, weil die Hebamme, die ich kontaktiert hatte, eben vornehmlich Hausgeburten betreut hat. Ich war davon ausgegangen, mein Kind in einer Klinik zu bekommen und dann auch ein paar Tage dazu bleiben. Doch im ersten Gespräch mit der Hebamme wurde mir deutlich, dass es nicht so nett werden würde, wie ich mir das dachte. Denn auch das netteste Krankenhaus hat seine Abläufe und Routinen, in die man sich einfinden muss. In dem Moment, in dem die Hausgeburten als Option ins Spiel kam, merkte ich, dass Geburt nicht einfach ein notwendiges Übel ist, sondern etwas Wichtiges und Besonderes, auf das man hinarbeiten kann. Ich habe die meisten Vorsorgeuntersuchungen mit der Hebamme gemacht und begonnen, auf mich zu hören und zu vertrauen, anstatt jedesmal wieder mit Herzklopfen auf die Ultraschalluntersuchungen zu hibbeln. Die waren plötzlich gar nicht mehr so wichtig. Und dann ging es los, bei meinem ersten Kind 8 Tage vor Termin. Wir hatten einen Pool ausgeliehen, den hat mein Mann aufgebaut, als ich merkte: jetzt wird es wohl ernst. Die Hebamme kam, untersuchte mich und ging wieder. Es war noch Zeit... So sind wir ein paar Schritte gegangen, die Wehen kamen in regelmäßigen Abständen. Gegen Nachmittag wurde es so stark, dass mein Mann anrufen musste, und was dann um mich herum geschah, weiß ich gar nicht mehr so sehr. Ich konnte mich ganz auf mich konzentrieren und die Wehen verarbeiten. Als ich endlich in den Pool konnte, fühlte ich mich darin gar nicht mehr wohl, ich musste noch mal auf Toilette. Und dort kam die erste Presswehe, die Fruchtblase platzte, und mein Mann und die Hebamme haben mich schnell zurück ins Wohnzimmer gebracht. Ein paar Minuten später war unsere Tochter da. Unfassbar! Ich habe selber das Köpfchen gehalten, damit sie nicht zu schnell kommt. Und dann lag die gleich auf meinem Bauch. Die Nabelschnur haben wir erst viel später durchtrennt. Ich war erschöpft und zittrig, aber es war mir zu meinem Zeitpunkt zuviel gewesen. Es war ein tolles Geburtserlebnis, aus dem ich gestärkt herausging. Ich bin meinen Instinkten gefolgt, ich habe das geschafft! Ich bin sicher, dass es im Krankenhaus nie so gewesen wäre.

Trotzdem habe ich, als ich noch mal schwanger wurde wieder überlegt, ob ich diesmal nicht doch ins Krankenhaus gehe. Meine erste Hebamme machte keine Hausgeburten mehr und ich hatte in der Zwischenzeit immer wieder erlebt und gehört, wie fragil das Leben ist... wir haben uns eine Klinik angeguckt, das war sogar alles ganz nett. Trotzdem merkten wir beide recht schnell, dass wir uns einfach nicht vorstellen konnten, dort das Kind zu kriegen. Ich hatte Glück und habe eine Hebamme gefunden, die nur die Hausgeburt betreut, natürlich mit einem Kennenlernen und ein paar Vorsorgeuntersuchungen. Ich war gelassen und dachte: es wird bestimmt so wie beim letzten Mal. Aber mein Sohn wollte nicht raus.. letztlich kam er zwei Tage nach dem Termin, aber wir hatten ja früher damit gerechnet. Meine größte Panik war, dass ich irgendwann doch ins Krankenhaus und zur Einleitung muss. Meine Hebamme sah dazu keine Veranlassung, alles war super, aber ich konnte mich davon nicht freimachen, dass man nicht mehr als 7 bis 10 T age über den Termin sein darf, sonst gefährdet man das Kind. Ich hatte sicherheitshalber schon einen Termin bei der Frauenärztin gemacg. Zum Glück kam es nicht so weit. Die Geburt lief sehr viel schneller und ganz anders als die erste. Die Wehen kamen sehr schnell und heftig, da hat mich nur getröstet, dass die Hebamme sagte: es dauert nicht mehr lang. Sie hat eigentlich nur bei mir gesessen, sich die Hand quetschen lassen und mich ermutigt. Ich wartete auf den Blasensprung, aber sie wusste, dass die Fruchtblase schon längst gesprungen sein musste..auch die Presswehen fühlten sich diesmal anders an. Es war mehr Arbeit, weniger, dass es mich presste. Aber es war wirklich bald geschafft und unser Sohn war da. Tatsächlich sogar etwas leichter und zarter, obwohl er 10 Tage länger als unsere Tochter im Bauch gewesen war. Es war wieder einfach gut, zu Hause zu sein. Dieses Mal habe ich ihn angenabelt und mir noch einmal genau die Plazenta angeguckt, habe das alles etwas distanzierter erlebt, was aber auch total gut war. Für mich ist es total wichtig, dass meine Kinder dieses Geburtserlebnis hatten, auch wenn sie das nicht bewusst wissen. Ich glaube schon, dass es etwas ausmacht, dass die beiden gleich ganz dicht bei uns und zu Hause waren. Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, ohne Not ein Kind im Krankenhaus zu bekommen. Falls ich noch einmal schwanger werden sollte, hoffe ich, dass es dann immer noch Hausgeburtshebammen gibt, denn ganz ohne Hebamme möchte ich es auch nicht machen. Und ich hoffe und bete, dass auch meine Tochter später zumindest die Wahl haben kann, wo und wie sie ihr Kind bekommt. Ich glaube, wenn die Aufklärung besser und weniger parteiisch wäre, würden sich mehr Frauen für diesen Weg entscheiden. Davon würden Frauen und Kinder profitieren. Und Väter auch. Im Moment sind ja viele schon erstaunt zu hören, dass man nicht wie ein Käfer auf dem Rücken liegen muss, um ein Kind zu kriegen. Ich habe gehört, dass in den Niederlanden bei einer Hausgeburt einfach vorsorglich ein Rettungswagen vor das Haus gestellt wird, falls Komplikationen auftreten sollten. Keine Ahnung ob es nötig ist. Aber es zeigt: da werden Hausgeburten als ebenbürtig wahrgenommen. Das würde ich mir auch für uns wünschen.

Lena & Christian , Hildesheim

Als wir erfuhren dass ich schwanger bin war für uns relativ schnell klar dass wir eine Hausgeburt möchten. Innerhalb der Familie wurde die Entscheidung sehr positiv aufgenommen, bei Freunden und Bekannten waren die Reaktionen sehr gemischt.

Oftmals wurden wir gefragt ob wir das nicht zu gefährlich finden, wenn denn nun etwas passiert während der Geburt. Solch kritische Fragen kamen vor allem von Leuten die sich noch nie mit dem Thema Hausgeburt befasst hatten.

Für mich war die Vorstellung mein Kind in einem sterilen Kreißsaal, mit fremden Menschen um mich herum zu bekommen sehr beängstigend.

Wir hatten das Glück zwei wahnsinnig tolle Hebammen zu haben, eine für die Vor-und Nachsorge und eine für die Geburt ( sie arbeiten eng zusammen).

Beide haben uns sofort das Gefühl gegeben dass wir alles richtig machen, dass eine Geburt etwas ganz natürliches ist und etwas wunderbares. Wir haben beiden sofort absolut vertraut und hatten das Gefühl wir würden uns schon lange kennen.

Als die Wehen mittags los gingen telefonierten wir mehrmals mit unserer Hebamme und abends kam sie dann zu uns.

Die Geburt dauerte bis zum nächsten morgen und unsere Hebamme war die ganze Nacht bei uns. Sie war so liebevoll und hat uns unbeschreiblich gut unterstützt. Sie während diesem besonderen, intimen und unvergesslichen Ereignis bei uns zu haben bedeutet uns wahnsinnig viel. Wir haben uns bei ihr so sicher gefühlt.

Auch die Nachsorge war super, wir konnten alles fragen, unsere Hebamme hat sich so viel Zeit für uns genommen.

Zwei ganz Besondere Frauen die die Geburt unseres Sohnes zu einem unvergesslich schönem Ereignis gemacht haben. DANKE!

Janna&Sven , Hildesheim

Wir entschieden uns während der ersten Schwangerschaft für eine Hausgeburt, weil wir dieses wunderbare Ereignis selbstbestimmt erleben wollten. Als ich mich noch gar nicht mit dem Thema Geburt auseinandersetzte, habe ich immer wieder Geschichten über Geburten in Krankenhäusern gehört und war dadurch etwas abgeschreckt. Unser Umfeld reagierte Verhalten oder auch Vorwurfsvoll über die Entscheidung unser erstes Kind zu Hause zu gebären. Nur ein kleiner Teil fand diese Idee toll. Ständig als verantwortungslos oder sehr mutig hingestellt zu werden hat uns sehr genervt. Eine Geburt – die Ankunft eines Familienmitgliedes, sollte doch so angenehm wie möglich, ohne Stress, in einem vertrauten Umfeld mit den Menschen die man liebt stattfinden.

Ich habe meine Hebamme ungefähr drei Monate vor dem Geburtstermin kennengelernt. Sie hat uns ein gutes und sicheres Gefühl gegeben. Es war alles so klar und selbstverständlich, dass die Frau zu Hause gebärt und nicht überaus mutig. Dieses Vertrauen in meine Person empfand ich als sehr angenehm, genauso das Vertrauen in die Hebamme, die wir erst so kurz kannten. Ich befand mich letztendlich 17 Tage über dem errechneten Termin, bis sie mich zur Untersuchung ins Krankenhaus schickte. Dort wurde ich weniger begeistert empfangen und schon vor der Untersuchung als verantwortungslos abgestempelt. Nach der Untersuchung war klar, es ist alles in Ordnung und der Termin wurde neu berechnet. Von nun an war ich nur noch 10 Tage drüber. Ich sollte am nächsten Tag zur Einleitung wiederkommen, da die Station aktuell schon voll belegt war. Nach einem kurzen Telefonat mit meiner Hebamme, sicherte sie die weitere Betreuung zu. Wir fuhren freudig nach Hause und am Tag 14 kam dann unsere Tochter zu Hause zur Welt. Unsere Hebamme kam nachts als die Wehen nur noch kurze Abstände hatten. Es dauerte bis zum Morgen als unsere Tochter kam. Wir fühlten uns sehr gut begleitet. Sie war meist im Hintergrund, aber es gab mir Sicherheit, dass sie da war. Sie hat eine sehr ruhige, besonnene Art, die mir Geborgenheit gab. Mein Mann und ich waren ein wunderbares Team. Es hat sich die gesamte Vorbereitung durch den Geburtsvorbereitungskurs, Yoga und vielen Gesprächen gelohnt. Wir sind unserer Hebamme unglaublich dankbar, dass sie uns dieses wunderbare Erlebnis zu Hause ermöglicht hat. Wir haben eine sehr intensive Bindung zu ihr aufgebaut und so ein vertrautes Verhältnis, dass es wirklich sehr schade war, dass die Betreuung nach ein paar Monaten endete.

Ich freute mich sehr, als ich meine Hebamme bei meiner zweiten Schwangerschaft wieder anrief und sie Zeit hatte uns erneut zu begleiten. Das ist leider nicht selbstverständlich, da sie ein sehr großes Einzugsgebiet hat. Unser erstes Treffen fühlte sich an, als hätten wir uns vor Kurzem erst gesehen, obwohl es schon fast zwei Jahre her war. Weiterhin freute ich mich, dass meine fast drei jährige Tochter sie kennenlernte und sie ihr unter anderem beim Abtasten meines Bauches assistieren durfte. Es war wieder so vertraut und familiär, unglaublich schön. Leider war meine Hebamme bei der zweiten Geburt nicht anwesend, weil sie zu einer Fortbildung war. Sie organisierte aber eine Vertretung, die ich auch bereits kannte. Ich war ihr sehr dankbar dafür, denn schließlich hätte sie auch sagen können, dass ich in dem Zeitraum leider ins Krankenhaus hätte gehen müssen. Die zweite Geburt ging relativ schnell, im Gegensatz zur ersten und mein Mann und ich waren die meiste Zeit alleine. Wir waren so eingespielt, als hätten wir schon etliche Kinder zusammen bekommen. Das war ein schönes Gefühl. Als unsere Hebamme 25 Minuten vor der Geburt eintraf, war ich sehr froh, da ich etwas verunsichert war, weil die Fruchtblase trotz Presswehen nicht geplatzt war. Unser Sohn kam in intakter Fruchtblase zur Welt. Diese Ruhe und die Stimmung direkt nach der Geburt ist kaum zu beschreiben. Beide Hebammen haben uns als kleine Familie unsere Zeit gegeben anzukommen und erstmal zu kuscheln. Dieser Moment ist unbeschreiblich kostbar und wunderschön. Auch die Betreuung im Wochenbett durch die Hebamme, die bei der Geburt dabei war verbindet und gab mir Geborgenheit. Für mich ist die Vorstellung von immer wechselnden Betreuungspersonen in solch intimen Momenten schrecklich. Das Netzwerk der Hebammen in Hildesheim, von Geburtsvorbereitung bis hin zur Nachsorge ist toll und ich bin froh, dass wir von drei wunderbaren Hebammen begleitet wurden und kann sie jedem von Herzen empfehlen.

Wir möchten uns bei den Hebammen bedanken, dass sie uns Frauen und Paaren ermöglichen, dieses größte Ereignis im Leben so natürlich und in ihrer reinen Schönheit zu Hause, in unseren vertrauten Räumen zu erleben.

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Thilo M.
Thilo M. , Langenhagen Engebostel

Hallo,

am 30.6.16, um 14:28 kam unsere wunderhübsche Tochter in unserer Wohnung zur Welt.

Aber nun mal Alles der Reihe nach...

Eine Hausgeburt sollte es sein, das stand schnell fest.

Meine Freundin wollte in gewohnter Umgebung und ohne stressige Autofahrt oder "kalte Krankenhauszimmer" unser Kind zur Welt bringen. Und vor Allem : selbstbestimmt!

Ich habe das von Anfang an voll unterstützt. Solange es dem Baby und Mama gut geht, habe ich immer gesagt.

Also gut, dann finden wir mal eine Hebamme, die Hausgeburten macht...Gar nicht so leicht, mussten wir schnell feststellen. Aber am Ende haben wir eine gefunden.

Die Schwangerschaft selbst war sicher nicht so entspannt, wie wir uns das erhofft hatten. Termine, Babysachen organisieren, und umgezogen sind wir auch noch...

Natürlich musste die Wohnung noch vorher renoviert werden. Und zum Einzug war auch fast alles fertig.

Die 9 Monate vergingen fast wie im Fluge...

Und am 29.06. um 22:30 ging es dann los. Die Fruchtblase platzte, jedoch nicht sturzflutartig, wie im Film. Und kurze Zeit später setzten die ersten Wehen ein.

Um 01:00 haben wir unsere Hebamme das erste mal angerufen, da die Wehen schon in sehr kurzen Abständen kamen, ca. alle 2-3 Minuten. Nach einem erneuten Anruf war sie um 05:30 dann da.

Ab da war auch mir klar, an diesem Tag werde ich Vater! :-)

Die Geburt verlief ohne große Komplikationen, lediglich hat es sehr lange gedauert, bis das Köpfchen sich eingedreht hat. Hier hätte unsere Hebamme abgebrochen, wenn es noch länger gedauert hätte, sagte sie hinterher. Aber mit aller Erfahrung unserer Hebamme, bestimmten Techniken, Motivation und vor Allem dem Durchhaltevermögen meiner Freundin gelang es. Danach war es ein "Kinderspiel".

Ich konnte die Ereichterung in den Augen der Hebamme sehen, und auch ich selber fühlte, das die schwerste Phase überstanden war... Meine Freundin sah das sicherlich anders...

Die Wechsel der Positionen waren hierfür sehr wichtig gewesen.

Dann konnte ich das Köpfchen zum ersten mal sehen und tasten, und nach weiteren Wehen war es draußen.

Es war immer ein Vor und zurück, und das war auch gut so, denn so ist Nichts kaputt gegangen.

Ein letztes mal Pressen und unsere Tochter war geboren.

Ich wusste vorher nicht, ob ich Alles sehen möchte, wegen des Ekels oder Traumatisierender Bilder vielleicht. Während der Geburt dann aber hatte ich keine dieser negativen Gedanken mehr, ich wollte einfach alles miterleben. Ein absolut überwältigendes Gefühl, für das es sicherlich viele Worte gibt, aber keins es richtig beschreibt.

Direkt nachdem die Hebamme unsere kleine etwas sauber gemacht hatte, übergab sie sie an mich und ich legte sie meiner Feundin auf die Brust. Jetzt war erstmalig nach 16 Stunden etwas Entspannung eingekehrt.

Nur für die Plazenta musste sie dann noch einmal kurz pressen.

Die Nabelschnur habe ich erst durchgeschnitten, als sie nicht mehr pulsierte.

Zu guter letzt gabs dann noch die U1, und ein bischen Aufräumen. Alles top!

Ca. 2 Stunden nach der Geburt ließ uns die Hebamme dann erstmalig alleine.

Meine Eltern und Mein Onkel hatten sich auf ihrer Rückreise von einer Wandertur für einen kurzen Besuch angekündigt. Eigentlich ja nur, um die neue Wohnung zu sehen. ;-)

Unsere neugeborene Tochter war natürlich die Überraschung desTages!!!

Für die Geburt unseres ersten Kindes eine Hausgeburt zu wählen, haben viele Bekannte und Verwandte als "mutig" beschrieben. Das war es sicherlich in gewisser Hinsicht auch. Allerdings weniger vom Aspekt der Sicherheit, meine ich, als mehr wegen der fehlenden Erfahrung unsererseits.

Die Hausgeburt, für uns ein wunderschönes Erlebnis!

Liebe Grüße und hier nochmals VIELEN DANK an unsere tolle Hebamme!

Thilo, Marimar und Tochter Marina

Margit , Düsseldorf

Margit und Nicolas

Die Geburt von Nicolas Felix war ein schönes Erlebnis, so, dass ich es in den ersten Tagen danach überhaupt noch nicht fassen konnte. Unsere Hebamme Corinna meinte, es sei eine Bilderbuchgeburt gewesen, was nicht heißen soll, dass wir nicht auch unsere Höhen und Tiefen durchmachen mussten. Nicolas sollte eigentlich im Geburtshaus zur Welt kommen, doch es kam ganz anders.........

Am frühen Morgen des 25.08.00 , dem errechneten und etwas korrigiertem Termin, hatte ich um 3 Uhr den Blasensprung. Das Fruchtwasser war grün, was auf einen Sauerstoffmangel des Babys hinweisen kann. Zunächst war ich sehr geschockt, und dachte, dass meine Träume von einer schönen, sanften Geburt sich nun wohl erledigt haben würden. Dann rief ich Corinna an, die sofort kam, und sich ein Bild von der Situation machte. Das nachlaufende Fruchtwasser wurde schon wieder klarer, und Corinna bestellte uns für 9 Uhr zum CTG-Schreiben ins Geburtshaus. Meine Hoffnung auf ein wenig Schlaf erschöpfte sich rasch, denn als Corinna unsere Wohnung verlassen hatte, bekam ich in 10-minütigen Abständen heftige Wehen.

Der Vormittag im Geburtshaus war hart. Meine Müdigkeit und mein Hunger (ich konnte einfach nichts essen), gaben mir das Gefühl, einfach keine Spannkraft zu haben. Dazu alle fünf Minuten Wehen, und das Gefühl, ständig zur Toilette zu müssen. Dann kamen all die Gedanken und Sorgen hoch, die ich mir in der Schwangerschaft gemacht hatte, und ich fing an, zu weinen. Meine Schwangerschaft war zwar positiv verlaufen, doch die Ängste und Enttäuschungen durch eine erste, verkorkste Eileiterschwangerschaft waren noch nicht ganz vergessen. Auch konnte ich nicht fassen, dass es nun endlich so weit sein sollte. In dieser Situation hatte ich das Gefühl, ich könnte es nicht schaffen.

Corinna meinte, der Tag im Geburtshaus würde für uns zu lang werden, da der Muttermund noch nicht sehr weit geöffnet war. Ausserdem meinte sie wohl, ich bräuchte in dieser Situation etwas Beschäftigung....., und so schickte sie uns gegen 13 Uhr noch einmal nach Hause. Wir verabredeten uns für 15.30 Uhr bei uns zu Hause. Wolfgang kochte dann etwas für mich und hielt mir einen Vortrag übers Essen. Doch an Essen konnte ich noch nicht einmal denken, und so verbrachte ich die Zeit zwischen Hüpfball und Toilette. Gegen 15 Uhr legte ich mich in mein Bett und sehnte Corinna herbei, die in diesem Augenblick klingelte. Dann begann die eigentliche Geburt, die für uns zu einem unvergesslichen und wunderschönen Erlebnis wurde.

Corinna schaute sich den Muttermund noch einmal an, bevor wir uns auf den Weg ins Geburtshaus machen wollten. Dann sagte sie „das gibt eine Hausgeburt": Wolfgangs Gestammel „Wie, eine Hausgeburt...?" werde ich wohl niemals vergessen. Ich selber war nur froh, dass ich mich nicht mehr von der Stelle bewegen musste. Corinna rief dann rasch Maria, die zweite Hebamme, an, ließ sich von ihr noch die Gummimatte fürs Bett mitbringen und gab Wolfgang ein paar Instruktionen. Diese Situation war von einer gewissen Komik, denn die Dinge die er anschleppte, waren mir nicht recht. Dann kam Maria, und die Gummimatte wurde in mein Bett eingezogen. Danach schloss ich die Augen, und ließ mich einfach nur noch fallen. Nun konnte ich mich ganz auf den Schmerz einlassen. Wolfgang legte sich zu mir, und ich klammerte mich an ihm fest. Dann atmen, pressen, atmen. Corinna beobachtete die ganze Zeit mit einem kleinen Gerät den Herzschlag des Babys. Sein Puls war die ganze Zeit regelmäßig, ich konnte ihn über das Gerät gut hören. Zu wissen, dass es Nicolas gut geht, gab mir ganz viel Sicherheit, so dass ich ruhig weiter pressen konnte. Dann durfte ich seinen Kopf im Geburtskanal ertasten. Eine zwischenzeitliche Wehenschwäche behandelte Corinna homöopathisch. Dann trat der Kopf durch. Als ich diesen Schmerz registriert hatte, war er auch schon fast vorbei. Es war 17.45 Uhr. Nach der Geburt löste sich zunächst die Placenta nicht, doch durch eine kleine Akkupunktur konnte Corinna auch dieses Problem beheben.

Nicolas begrüßte uns mit lautem Schreien, damit hatte ich irgendwie nicht gerechnet, und ich war im ersten Moment etwas enttäuscht. Heute weiß ich, dass er ein ganz sensibles Kind ist, und gerade deshalb bin ich so froh, dass ihm die vielen Eindrücke eines Krankenhauses erspart geblieben sind.

Die ersten Tage mit Nicolas waren wunderschön. Wir konnten ihn ganz langsam auf dieser Welt ankommen lassen. Am zweiten Tag hat er mich gezielt angelächelt, und wenn Wolfgang ihn ansprach, hat er sofort den Kopf in seine Richtung gedreht. Die anschließende Wochenbettbetreuung durch Corinna war sehr schön, auch deshalb, weil wir die Geburt noch einmal revuepassieren lassen konnten.

Meine Entscheidung für das Geburtshaus fiel, weil ich schon so viele Horrorgeschichten von Krankenhausentbindungen gehört hatte. Das hat mich stutzig gemacht. Außerdem hatte ich Angst, dass andere Menschen mir ihr Tempo aufzwingen könnten. So wollte ich von Menschen umgeben sein, denen ich absolut vertrauen konnte. Im Geburtshaus habe ich diese Menschen gefunden.

Am Ende möchte ich alle Frauen, die einen komplikationslosen Schwangerschaftsverlauf haben, ermutigen, sich selber etwas zuzutrauen, und die Möglichkeiten einer guten Vorbereitung auf so ein besonderes Ereignis zu nutzen. Dazu gehören auch die Gespräche, für die Corinna bei den Vorsorgeuntersuchungen immer etwas Zeit hatte.

Margit, Wolfgang und Nicolas

Marina , Gröbenzell

Da meine Chefin drei ihrer vier Kinder zu Hause bekommen hatte und sie mir schon öfter davon erzählt hatte, war die Hausgeburt bereits bei meiner ersten Tochter eine Option. Allerdings blieb sie bis zuletzt mit dem Kopf nach oben in meinem Bauch und auch die Hebamme und ich waren nicht völlig auf einer Wellenlänge. So hatte ich mich doch relativ auf eine Klinikgeburt eingestellt. Das es jedoch ein Kaiserschnitt 3,5 Wochen zu früh wurde, dass war nicht ganz nach meiner Vorstellung. Man weiß nicht, ob es unnötig war oder mein Kind gerettet hat -egal. Das einzige was mich daran gestört hatte, dass ich Menschen, die ich noch nie zuvor gesehen hatte und somit nicht einschätzen konnte unser Leben und unsere Entscheidung in die Hand legen musste.

Bei meiner zweiten Schwangerschaft sollte dies anders laufen. Ich ging zu einem Frauenarzt mit Belegbetten - somit war eine mögliche Klinikgeburt abgedeckt. Zeitgleich ging ich zur Vorsorge zu einer jungen Hebamme, die ich schon lange privat kannte und die gerade dabei war, als Berufsanfängerin ihre Hebammenpraxis mit Hausgeburt zu eröffnen. Vier Wochen vor der Geburt meldete ich mich im Krankenhaus an und stellte mir vor, dass ich mit dieser Hebamme mein Kind bekommen müsste. Sie war nett, keine Frage, doch ich kannte sie nicht und das war genau das, was ich nicht wieder haben wollte. So hoffte ich sehr, dass die Hausgeburt mit MEINER Hebamme klappen würde. Der Termin war der 25.12., doch ich rechnete fest mit Anfang Januar. Am 23.12. schmückte ich mit meinem Mann den Christbaum und spürte ein seltsames Ziehen im Unterleib, das ich so noch nie hatte. Zur Erklärung, bei meiner ersten Schwangerschaft hatte ich vor dem Kaiserschnitt weder richtige noch Senkwehen, auch bei der zweiten Schwangerschaft bisher keine Senkwehen. Ich ging in die Dusche um für den Weihnachtstag schonmal frisch zu sein. Das Ziehen wurde stärker und ich dachte - aha, das sind jetzt die Senkwehen. Sie wurden so stark, dass ich nicht schlafen konnte, ausserdem musste ich ständig aufs Klo. Was hilft bei Senkwehen? Ach ja, in die Badewanne gehen. Ich war zwar grad erst duschen, aber schlafen konnte ich eh nicht. In der Badewanne hörten die Senkwehen aber nicht auf, sondern wurden eher zu Bauchkrämpfen. Ich ging also wieder aus der Wanne und lief in der Wohnung herum. Um Mitternacht kam mein Mann heim, verwundert was ich da täte. Solle er die Hebamme anrufen? Nein, lass sie schlafen, ich hab doch nur Senkwehen. Um halb eins rief er sie doch an und ich konnte schon nicht mehr mit ihr sprechen, da ich mühsam meine Wehe veratmete. Als die Hebamme da war, kamen die Wehen schon alle fünf Minuten für ca. 30 Sekunden. Das sind dann wohl keine Senkwehen mehr oder? Hebamme: Nein ich glaube nicht. Wir hatten uns von einer anderen Hebamme einen Geburtspool ausgeliehen, mein Mann fing an, ihn aufzubauen, während meine Hebamme mich untersuchte. Muttermund vollständig geöffnet, das mit dem Geburtspool klappt dann wohl nicht mehr. Die zweite Hebamme die kommen sollte, war selbst bei einer Geburt. Mir war es sehr recht, ich wollte am liebsten mit meinem Mann und meiner Hebamme alleine sein. Die Hebamme schlug vor, dass ich in die Badewanne gehen sollte. Vorher ging ich nochmal auf die Toilette und da fing mein Körper schon selbstständig zu pressen an. Ich dachte, ja ist schon unangenehm - und das jetzt sechs Stunden lang, das wird anstrengend. Im nu lies die Hebamme warmes Wasser ein und zündete eine Kerze an "Babys werden in Höhlen geboren" - wie schön das aussah! Mein Mann war an meiner Seite, die Hebamme hielt sich im Hintergrund und erinnerte mich nur einmal, die Wehe erst kommen zu lassen. Da spürte ich schon den Kopf durchkommen und es war klar, mit der nächsten Wehe ist das unangenehme Dehngefühl weg. Und zack, unsere Tochter kam mit der Nachgeburt hinaus. Die Hebamme legte sie mir auf den Bauch und ich war irgendwie ganz überfordert. Das war es jetzt schon? Die Geburt ist schon vorbei und das Kind da? So schnell? Es war 03:40 Uhr.

Das praktische an der Geburt in der Badewanne war, dass ich mich gleich abduschen konnte. Und das schönste an der Hausgeburt neben den gewohnten Räumen? Sofort in das eigene Bett zu gehen! Wir kuschelten uns zu dritt ins Bett, das Schlafzimmer ist gleich neben dem Badezimmer. Unsere erste Tochter schlief im Kinderzimmer nebenan und merkte nichts. Die Hebamme untersuchte noch uns beide, schrieb ein bisschen und wir bestaunten uns. Was für zauberhafte ruhige Minuten! Dann fuhr sie nach Hause und wir gingen schlafen - unsere Tochter noch namenslos in meinem Arm. Am morgen kam unsere 3 jährige Tochter ins Schlafzimmer. Mein Mann: "Maja, schau mal wer da liegt" und sie "Oh, dann kann ich ja jetzt den Schnuller für sie holen" und damit war das Thema erledigt. Es war so entspannt für mich, dass ich einfach auf der Couch liegen konnte mit meinem Baby und mein Mann hat uns alle umsorgt. Ich fragte mich, wie macht man das wohl im Krankenhaus? Mir war so schwindelig, dass ich kaum aufstehen konnte. Wie hätte ich da mein Kind versorgen können? So wurden wir bestens von meinem Mann versorgt! Wir sagten der Familie nichts und am Abend fuhr mein Mann mich mit dem Rollstuhl zu meinen Eltern rüber. Da war die Familie im warsten Sinne des Wortes sprachlos das wir ein echtes Christkind mitgebracht haben. Dies war ein ganz besonderes Weihnachtsfest das wir niemals vergessen werden - wie schön, dass ich nicht im Krankenhaus war, sondern sich die gesamte Großfamilie über unsere Theresa freuen konnte. Auch in den nächsten Tagen wurden wir von unserer Hebamme bestens versorgt. Ich hatte nach der Geburt noch ein Erlebnisse: Beim Rückbildungskurs unterhielten sich zwei andere Frauen über ihre Geburt und die eine sagte: "Bei mir war es auch schrecklich. Also wer sagt, dass seine Geburt schön war, der lügt doch!" Ich besann mich und dachte, nein meine Geburt war wunderschön und ich lüge nicht! Sie war so schön, dass ich mir schon deshalb ein drittes Kind vorstellen könnte. Um diesen Zauber nochmal zu erleben!

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