Frauen haben die Wahl, ihr Kind in einem Krankenhaus, in einem Geburtshaus oder zuhause zur Welt zu bringen. In der Vergangenheit haben die Krankenkassen gedroht, dieses Wahlrecht durch verbindliche und nicht wissenschaftlich belegte Ausschlusskriterien für Hausgeburten einzuschränken. Dabei treffen Hebammen und die Frauen kompetente und verantwortungsbewusste Entscheidungen, wie Ihre Berichte von Hausgeburten eindrucksvoll zeigen.
Zahlreiche Menschen haben unter dem Hashtag #zuhausegeboren ihre persönliche Geschichte geteilt. Wir freuen uns, auch Ihre zu hören! Sie können auch ohne Foto und anonym mitmachen.
Als ich von meiner ersten Schwangerschaft erfuhr, war die Entscheidung für eine Hausgeburt bereits gefallen. Viele meiner Freundinnen haben ihr Kind zu Hause bekommen, sodass es für mich logisch und natürlich war, es ihnen gleichzutun. Eine dieser Freundinnen empfahl mir ihre Hebamme.
Die Frau war ein absoluter Glücksgriff. Ihre lockere, fröhliche Art, ihr umfassendes Wissen, ihre Intuition, ihr Einfühlungsvermögen, aber auch ihre Vorsicht, all das hat mich in meiner Entscheidung bestärkt. Sie strahlte Sicherheit aus und ich wusste, dass sie sofort handeln würde, wenn es nötig wäre.
Am Tag der Geburt war ich ruhig, sehr ruhig, schließlich hatte ich mich umfassend informiert und etliche Bücher zum Thema sanfte Geburt gelesen. Ich vertraute auf meine Intuition, war mir sicher, dass die Natur mir nichts aufbürden würde, wozu ich nicht in der Lage wäre. Viele Frauen haben Angst vor der ersten Geburt. Hatte ich nicht, denn ich wusste: Das Zusammenspiel zwischen Natur, meinem Mann, meinem Kind, meiner Hebamme und mir würde funktionieren.
Nach dem Blasensprung fing ich an, in aller Ruhe das komplette Haus zu putzen. Übrigens ist ein Blasensprung, auch wenn es gerade so durch die Medien geistert, kein Grund, gleich in Richtung Krankenhaus zu fahren, sondern nur ein Grund, auch zu Hause streng überwacht zu werden.
Gegen Morgen kam dann die Hebamme, hielt sich stets im Hintergrund, aber war dann zur Stelle, wenn sie benötigt wurde. Ich war nicht nur damit beschäftigt, die Wehen zu veratmen, sondern auch damit, ziemlich viel zu lachen. Irgendwann konnte ich das Köpfchen meiner Tochter fühlen. „Hallo Baby“, sagte ich – und lachte wieder. Kurze Zeit später war sie da. Sie lächelte, ein echtes, erleichtertes Lächeln, etwas, was die Hebamme in all den Jahren in ihrem Beruf noch nicht gesehen hatte.
Dank Hausgeburtshebamme ist dieser wunderbare, unvergessliche Moment überhaupt nur möglich gewesen. Im Krankenhaus – so vermute ich – hätte man die Geburt aus Angst vor Infektionen eingeleitet – und dann wäre ich in den berüchtigten Teufelskreis geraten, von dem ich gar nicht wissen möchte, wie er geendet hätte.
Auch meine zweite Geburt wäre im Krankenhaus anders gelaufen. Der Kopfumfang des Babys war so enorm, dass man mir dort vermutlich empfohlen hätte, das Kind zu holen, weil man mir nicht zugetraut hätte, dass ich in der Lage bin, das Kind auf natürlichem Wege zu bekommen.
Aber es funktionierte. Auch meine zweite Tochter ließ sich Zeit. Ich verbrachte den Großteil des Tages musizierend, gemeinsam mit meinem Mann. Die große Tochter hatte korrekterweise vorhergesagt, dass das Baby käme – und sich deswegen vorsichtshalber am Tag vorher bei den Großeltern einquartiert.
Unter der Geburt Musik zu machen, ist übrigens sehr interessant. Spielte ich Klavier, erkannte die Hebamme eine Wehe daran, dass ich viel stärker in die Tasten haute. Beim Singen war es ganz deutlich, denn war die Wehe da, wurde die Stimme brüchig. Die Musik war für mich der optimale Weg, auf den Wehenwellen mitzuschwimmen.
Als gegen Ende die Wehen zu stark wurden, um sie noch zu „versingen“, wusste ich, dass bald das Baby da sein würde. Und so war es dann auch.
Noch heute denke ich gerne an diese wunderschönen, harmonischen Geburten zurück – und bin traurig, wenn ich höre, dass den Frauen bald das Recht auf etwas genommen werden soll, was natürlicher nicht sein könnte: eine Hausgeburt, selbstbestimmt, voller Liebe und Vertrauen zueinander und im Einklang mit sich selbst und allem, was einen umgibt.
Ich hoffe, dass sich da auf politischer Ebene bald etwas tut, denn es muss genau da angesetzt werden, um Geburtstraumata und damit verbundene Probleme von morgen zu verhindern.
Sicher, es gibt Notfälle – und da ist es gut, dass das Krankenhauspersonal zur Stelle ist. Aber eine Geburt ist keine Krankheit – und daher finde ich auch, dass ein Krankenhaus nicht der richtige Ort dafür ist, zumindest nicht für gesunde Mütter und Kinder, die sich eine Hausgeburt zutrauen.
Viele Freunde und Bekannte beschreiben unsere Entscheidung für eine Hausgeburt als mutig. So ganz ohne Arzt und technisches Gerät in der Nähe ein Kind zur Welt zu bringen, das scheinen sich die wenigsten Frauen heute zuzutrauen. Was da alles passieren kann! Und als Kind meiner Zeit habe auch ich mir während der Schwangerschaft meine Gedanken dazu gemacht. Bestärkt in meiner Entscheidung haben mich die Entbindungsgeschichten von anderen Müttern, die im Krankenhaus entbunden haben und die häufig mit dem Satz endeten: Hauptsache, das Kind ist gesund. Davor hörte ich von Wehentropf, Wehenhemmern, Geburtsstillstand, Saugglocke, absinkenden Herztönen, Dammschnitten, etc. und bei nicht wenigen Frauen endete die Geburt mit einem Kaiserschnitt. Kaum eine Geburt ging ohne Eingriff vonstatten.
All das wollte ich nicht. Meine Schwangerschaft verlief trotz fortgeschrittenen Alters (36) komplikationslos. Tief im Inneren wusste ich, dass ich in der Lage war ein Kind zu gebären. Was ich mir wünschte für die Zeit der Wehen und Geburt waren Ruhe, wenige vertraute Menschen um mich herum und Ermutigung, wenn ich sie brauchte. Ich wollte so wenige Eingriffe in den Geburtsprozess wie möglich und hatte die Befürchtung, dass mich häufige CTG-Messungen und andere Kontrollmaßnahmen mehr verunsichern, als helfen würden.
Natürlich hatte ich Ängste: Vor den Schmerzen meiner ersten Geburt und der Ungewissheit, ob wirklich alles gut gehen und ich am Ende ein gesundes Kind in den Armen halten würde. Wie schon in unzähligen Situationen während der Schwangerschaft entschied ich nicht mehr nur für mich, sondern auch für mein Kind. Wir würden beide mit den Konsequenzen meiner Entscheidung leben müssen und ich die Verantwortung den Rest meines Lebens dafür tragen. Keinem Arzt und auch keiner Hebamme konnte ich diese Verantwortung abgeben. Neben allem Informieren blieb mir nur zu beten, das ich mich für den richtigen Weg für uns entschied.
Nachdem der Wunsch in uns gereift war, machten wir uns auf die Suche nach einer Hausgeburtshebamme. Leider erwies sich das in unserer ländlich geprägten Gegend als viel schwieriger als gedacht. Die einzige Hebamme, die noch Hausgeburten begleitete, hatte eine Anfahrtszeit von fast einer Stunde und stimmte der Betreuung auch nur zu, da es mein erstes Kind war. Bereits nach ihrem ersten Besuch wusste ich, dass A. die richtige Hebamme für mich war. Trotz all ihrer Berufserfahrung schien sie ihre Grenzen gut zu kennen und keine Hemmungen zu haben, ärztlich Hilfe zu konsultieren und Frauen bei Bedarf ins Krankenhaus verlegen zu lassen. Das gab mir in meiner Entscheidung für eine Hausgeburt viel Sicherheit.
Die letzen Wochen lies ich alle Vorsorgen von der Hebamme machen und wir lernten uns immer besser kennen. Das war mir wichtig, denn in einem so intimen Moment wie einer Geburt, in dem ich mich meinem Körper völlig hingeben und mich im wahrsten Sinne öffnen muss, wollte ich vertraute Menschen um mich haben. Die Geburt scheint mir, neben dem Akt der Zeugung, einer der intimsten und privatesten Momente zu sein. Die Vorstellung diesen in einem Krankenhaus mit fremden, gerade diensthabenen Personen zu erleben ist mir heute, drei Wochen nach der Entbindung, unvorstellbarer denn je. Ich wüsste nicht, ob ich in der Lage wäre mich dort so gehen zu lassen und zu öffnen, wie in meinen eigenen vier Wänden.
Die eigentlich Geburt ging sehr schnell. Von der ersten Wehe bis zum Durchtrennen der Nabelschnur sind keine vier Stunden vergangen. Im Vorfeld hatte ich einiges gelesen und wollte mich in der Anfangszeit viel bewegen mit Beckenkreisen, etc. Doch die Wehen waren nach kurzer Zeit schon so heftig, dass ich in der Waagrechten auf dem Sofa landete und liegen blieb. Ich erinnere mich noch an die Unsicherheit in diesem Moment. Sollte ich die Hebamme schon bitten zu kommen? Ich hatte mir die Geburt unzählige Male theoretisch vorgestellt. Eigentlich wollte ich im Wasser entbinden und die Hebamme erst kurz vor Toresschluss anrufen. Als wir sie anriefen war gerade mal eine Stunde vergangen und bis heute bin ich froh, dass sie meinen Anruf ernst nahm und sofort losgefahren ist. Denn kaum war sie zur Tür hereingekommen, gingen auch schon die Presswehen los und keine Stunde später lag ich mit meinem kleinen gesunden Sohn auf dem Sofa.
Außer uns und dem Kind war nur die Hebamme anwesend und ich hatte keine Hemmungen das zu tun, was mein Körper mir sagte. Ich denke voller Freude an diese Nacht zurück. Es war eine der schönsten Erfahrungen in meinem Leben und unser Sohn konnte ohne irgendwelche Eingriffe entspannt ins Leben starten. Dafür bin ich unserer Hebamme unendlich dankbar!
Meine Hausgeburtshebamme habe ich erst in der 18. Schwangerschaftswoche gefunden und nachdem ich vorher zwei andere Hausgeburtshebammen kontaktiert hatte, die aber alle keine Kapazitäten mehr hatten. Bis dahin hatten wir uns bereits ein Geburtshaus angeschaut. Aber diese Option starb mit der Zusage der Hebamme. Mein großer Wunsch war es unser Kind zu Hause zu gebären, denn ich wollte auf gar keinen Fall in die berühmte Interventionsspirale in einem Krankenhaus geraten. Meine Schwangerschaft verlief komplikationslos und ich glaubte ganz fest an mich, meinen Körper und unser Baby, dass wir das schaffen werden. Natürlich war ich mit diesem Wunsch eine absolute Ausnahme. Egal ob im Geburtsvorbereitungskurs, bei der Frauenärztin, im Verwandten- oder Bekanntenkreis. Bei der Vorsorge haben sich meine Frauenärztin (dort war ich nur zu den drei Basis-US), meine Nachsorgehebamme und meine Hausgeburtshebamme abgewechselt.
Die Geburt verlief ohne große Komplikationen und ich hatte nie das Gefühl Schmerzmittel zu brauchen. Nachdem mir nachts um ein Uhr die Fruchtblase platzte, informierte ich meine Hebamme und wehte dann erstmal die nächsten Stunden alleine vor mich. Gegen sieben Uhr morgens traf sie dann ein und um 9.48 Uhr war unser Sohn schon auf der Welt. Es war eine anstrengende, aber wunderschöne und selbstbestimmte Geburt, die mein Mann und ich erleben durften. Unser Sohn hatte einen total entspannten Start ins Leben und ich hätte es mir nicht besser vorstellen können. Im Wochenbett unterstützte uns dann die Nachsorgehebamme bei der Säuglingspflege, beim Stillen und was sonst noch so anstand.
Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich es mir nicht vorstellen kann unter Wehen in ein Auto zu steigen oder auch nach der Geburt mit mehreren Frauen im Krankenzimmer zu liegen, während diese Besuch haben. Die Arbeit von Hebammen ist unbezahlbar und ich möchte weiterhin frei entscheiden können, wo ich mein Kind zur Welt bringe. Die Politik und das Gesundheitssystem müssen eine Lösung finden, denn eine außerklinische Geburt muss weiterhin möglich sein und darf nicht zum Luxus werden.
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Liebes Team, muss es eine geglückte Hausgeburt sein oder darf es ein Beispiel sein, wie wichtig eine besonne Hausgeburtshebamme ist, auch wenn das Baby letztendlich doch im KH gekommen ist?
Unsere Geschichte: ich habe im Jahr 2010 meine Tochter per Bauchgeburt im KH .bekommen. Es war ein "typischer" Geburtsverlauf mit vielen unnötigen Interventionen, die z.T. sogar Gegensätzlich gewirkt haben. Im Jahre 2013 haben wir unser zweites Baby erwartet, mit im Gepäck: meine Angst vor Krankenhäusern und ein Genurtstrauma. Dank eines tollen Arztes und einem Zufall bin ich einer ganz tollen Hebamme begegnet, die mit mir mein Trauma aufgearbeitet hat und mich während der Schwangerschaft begleitet hat. Und dann war der Moment endlich da - Wehen.
Leider verschwanden diese wieder. Das hatten wir drei Tage lang. immer wieder starke regelmäßige Wehen die dann einfach wieder aufgehört haben. Meine Hebamme hat mich auf eine weitere Traumreise begleitet und wir haben versucht heraus zu finden, warum die Geburt nicht so weiter gehen wollte. Es war spannend und interessant sich noch einmal mit den eigenen Ängsten befassen zu müssen. Auf jeden Fall war es befreiend. Meine Hebamme war nicht lange weg, da kamen die Wehen wieder und wurden diesmal nicht weniger. Ich habe jede Wehe veratmet und habe es genossen durch die Wohnung laufen zu können wie ich das wollte. Meinen Mann habe Fernseh gucken geschickt. Nach ein paar Stunden haben wir die Hebamme angerufen. Eva-Maria war gegen Mitternacht bei uns und hat mich weiter erst einmal machen lassen. Immer wenn sie merkte, dass ich vielleicht aus meinem Rhythmus komme, hat sie mit mir geatmet und mich wieder in den Rhythmus geholfen. Eva-Maria war die ganze Zeit an meiner Seite und mir eine Stütze. Leider hatte ich am Morgen gegen 9 Uhr furchtbaren Schmerzen im Bereich der Kaiserschnitt Narbe. Und da sich am Muttermund nichts getan hatte, es auch nicht nach einer baldigen Geburt aussah, hat mir meine Hebamme dazu geraten abzubrechen. Sie hat sich drum gekümmert, dass der Oberarzt von meiner ersten Geburt nicht in meine Nähe kommt und hat mich zur Geburt als Freundin ins KH begleitet. Mein Sohn ist dann innerhalb von drei Stunden ganz natürlich zur Welt gekommen. Wir hatten Glück mit der Oberärztin, die einer HG sehr positiv gegenüber eingestellt war und zusammen mit Eva-Maria nach Wegen für mich gesucht hat. Die Ärztin kam auch nach der Geburt zum Anstoßen mit einem Glas Sekt vorbei und hat mich beruhigt. Sie hatte sich informiert - es war nicht die KS Narbe die geschmerzt hat sondern mein Sohn der mit seinem Kopf an einem Knochen lang geratscht ist (den Namen habe ich vergessen).
Also eine abgebrochene Hausgeburt - aber dank meiner Hebamme kein weiterer Kaiserschnitt! Und ich bin davon überzeugt, dass wenn wir keine Hausgeburtshebamme gehabt hätten, die Geburt ähnlich gelaufen wäre, wie bei meiner Großen.
Mein. Sohn kam 2014 in Ruhe, Selbtbestimmtheit und ohne jegliche Intervention in der heimischen Badewanne zur Welt. Sein Start ins Leben und der Beginn unseres Wochenbettes war so ruhig und entspannt, das stillen hat von Anfang an super geklappt und ich bin meiner Hebamme so unendlich dankbar dafür!
Auch unser drittes Kind wird in wenigen Wochen zuhause das Licht der Welt erblicken.
In ein Krankenhaus zu gehen, kommt (abgesehen von einem wirklichen Notfall) nicht in Frage. Die momentane medizinische "Geburtshilfe" ist eine Entwürdigung der Frau und ich hätte dort mehr Angst um das Leben meines Kindes als sonst wo.
Am Samstag hab ich noch bis 20.00Uhr Rasen gemäht, ob das der Start war?! Um 21:00 leichtes ziehen, naja das hört sicher wieder auf... Habe mich hingelegt bis um 1.00Uhr, da hab ich gedacht stell mal schnell die Waschmaschine an, vielleicht kannst du das nachher nich mehr...
Ja, dann ab 2:00Uhr richtige Wehen die ganz schnell von 8 auf 5 Minuten Takt kamen. Ich hab die alle schön durch die Nase ein und durch die Nase aus weggeatmet. Um 8:00 war mein Sohn (4) wach und hat die "Bauchweh" mitgekriegt. Um 9:00Uhr dachte ich, dass ich keine weitere Wehe mehr schaffe und hab meine Hebi angerufen. Die sagte ich soll sofort ins KH und worauf ich noch warte!? (Ich hatte eine KH Geburt geplant) Ich sagte dass ich gern wissen will ob die Wehen was gebracht haben bevor ich losfahr. Gut, sie kam dann um 9:30Uhr und sagte Muttermund vollständig wir fahren nirgendwo mehr hin!! Um 10:05Uhr war dann meine Tochter im Schlafzimmer vorm Bett hockend in meine Hände geboren. Ich bin überglücklich, es war perfekt so. Ich bin so froh, dass wir nich los ins KH sind.