Frauen haben die Wahl, ihr Kind in einem Krankenhaus, in einem Geburtshaus oder zuhause zur Welt zu bringen. In der Vergangenheit haben die Krankenkassen gedroht, dieses Wahlrecht durch verbindliche und nicht wissenschaftlich belegte Ausschlusskriterien für Hausgeburten einzuschränken. Dabei treffen Hebammen und die Frauen kompetente und verantwortungsbewusste Entscheidungen, wie Ihre Berichte von Hausgeburten eindrucksvoll zeigen.
Zahlreiche Menschen haben unter dem Hashtag #zuhausegeboren ihre persönliche Geschichte geteilt. Wir freuen uns, auch Ihre zu hören! Sie können auch ohne Foto und anonym mitmachen.
Unsere erste Tochter wurde ganz entspannt und wunderschön Zuhause geboren. Es war ein wunderschönes Erlebnis! Wir hatten alle Zeit der Welt. Unsere Hebamme hat uns das letzte Stück begleitet, hat uns aber unseren Weg finden und gehen lassen - sie hat zu keinem Zeitpunkt störend eingegriffen.
Nachdem unsere Tochter dann morgens auf der Welt war, haben wir bei Sonnenschein zusammen gefrühstückt und nachdem unsere Hebamme gegangen war, zusammen auf dem Sofa gelegen und die ersten gemeinsamen Stunden genossen.
Diese Momente werden unvergesslich bleiben! Das war unsere Zeit - ganz für uns alleine und ohne dass uns irgendjemand oder irgendwas störte!
Wir fühlten uns zu jedem Zeitpunkt sicher und gut aufgehoben. Es war vereinbart, das, sobald einer von uns - mein Mann, die Hebamme oder ich ein schlechtes Gefühl, Angst oder ähnliches bekommen würde, wir sofort in die Klinik fahren würden.
Aber zu keinem Zeitpunkt hatten wir irgendwelche Zweifel. Wir waren uns alle absolut sicher, dass alles gut werden würden und sich unsere Tochter - gemeinsam mit mir - ihren Weg suchen würde.
Es war ein wunderschönes Erlebnis - eines, dass jeder Familie ermöglicht werden sollte.
Unser zweites Kind wurde ebenfalls zuhause geboren - in der 12 SSW.
Wir wussten bereits einige Zeit vorher, dass es nicht mehr lebte und es somit zu einer Fehlgeburt kommen würde. Die Gynäkologin, die dieses feststellte, überwies mich direkt in die Klinik. Nach Rücksprache mit meiner Hebamme und einer Zweitmeinung durch eine weitere Gynäkologin, entscheiden wir uns abzuwarten und den Dingen ihren Lauf zu lassen.
In unserem Fall die richtige Entscheidung. Nach einigen Tagen machte sich unser Kind auf den Weg und auch diesmal erlebten wir eine schöne Hausgeburt. Auch dieses Kind wurde Zuhause, in aller Ruhe und irgendwas Störendes geboren. So konnten mein Mann und ich es in aller Ruhe in Empfang nehmen und uns gleichzeitig in aller Ruhe von ihm verabschieden.
Somit hatte auch dieses traurige Erlebnis eine friedvolles Ende - wir konnten unseren Frieden mit dieser Schwangerschaft und der Fehlgeburt machen.
Diese Entscheidungsfreiheit - sowohl bei einer "normalen" Geburt, wie auch bei einer Fehlgeburt sollten alle Frauen und Ihre Familien haben! Wir sind "frau" genug, können uns selber ausreichend informieren und haben sehr gut ausgebildete Hebammen - diese Entscheidung muss und darf uns keiner abnehmen!
Es ist schon bemerkenswert, dass selbst im europäischen Ausland - Niederlande, Skandinavien, etc. Geburten anscheinend so viel risikoärmer sind, dass sie dort "routinemäßig" Zuhause stattfinden können - warum in Deutschland nicht?
Unsere Tochter Pia wurde bei uns zu Hause geboren. Eine Hausgeburt oder eine Geburt im Geburtshaus hatte ich mir im Vorfeld nicht zugetraut. Beim ersten Kind weiß man ja nicht was da auf einen zukommt. Die Möglichkeit von Schmerz erleichternden Maßnahmen, wie es so schön heißt, wollte ich nicht komplett ausschließen. Wir hatten das Glück einen Betreuungsplatz bei zwei wunderbaren Beleghebammen zu bekommen, die auch Hausgeburten betreuen und auch bei geplanten Klinikgeburten zunächst zu einem nach Hause kommen. Der eigentliche Plan war möglichst lange zu Hause in der vertrauten Umgebung bleiben und anschließend für die eigentliche Geburt gemeinsam in die Klinik zu fahren. Aber, wie gesagt, beim ersten Kind weiß man nicht was auf einen zukommt. Die Wehen waren von Anfang in relativ kurzen Abständen und für mich in der Badewanne am besten auszuhalten. Als unsere Hebamme meinte wir müssten langsam mal los konnte ich mir die Autofahrt nicht mehr vorstellen. Außerdem hatte ich Angst, dass die ungewohnte Klinikumgebung, das fremde Klinikpersonal, sowie die medizinischen Untersuchungen die natürliche Geburt stören und verzögern würden. Da unsere Hebamme nur meine „kein Problem dann bleiben wir hier“ war ich sehr erleichtert. So wurde Pia in unserer Badewanne geboren. Im Nachhinein wurden wir von vielen gefragt „hattet ihr keine Angst?“ oder „danach seid ihr dann aber in die Klinik oder?“ Wozu? Pia ging es gut und die U1 kann auch eine Hebamme durchführen. Auch mein Damm wurde mit örtlicher Betäubung von unsere Hebamme genäht. Dank unserer erfahrenen und engagierten Hebammen hatten wir zu keinem Zeitpunkt Angst oder Bedenken. Es wäre mehr als Schade wenn spontane Entscheidungen und Hausgeburten „über Termin“ (auch Pia hat sich noch 6 Tage Zeit gelassen) in Zukunft nicht mehr möglich sein sollen. Uns ist bewusst, dass schon jetzt nicht alle das Glück haben eine Hebamme zu finden, die Beleg- und Hausgeburten anbietet.
Ich habe mein erstes Kind im Krankenhaus entbunden. Es war eine völlig unkomplizierte Geburt, und das Drumherum des Krankenhauses empfand ich damals als normal. Das ist ja schließlich das Normale, oder nicht? Lediglich im Nachhinein habe ich mich gefragt, ob der Dammschnitt wirklich nötig war... Ich möchte aber eigentlich kein böses Wort über das Klinikpersonal verlieren. Ich fühlte mich im Großen und Ganzen gut betreut. Dennoch habe ich mich vor meiner zweiten Schwangerschaft gefragt: muss ich wirklich ins Krankenhaus fahren? Wie wäre es, mit dem neugeborenen Baby in meinem eigenen Bett zu liegen und mich auszuruhen, statt von täglich wechselnden Hebammen, Ärztinnen und Physiotherapeuten besucht zu werden?
Ich bin meine zweite Entbindung ganz anders angegangen. Dabei ging es mir fast weniger um die Geburt selbst als um die Zeit danach. Und als wir uns dann nach dem ersten Vorgespräch für diesen Schritt entschieden hatten (mein Mann war zu Anfang noch skeptisch), da durften wir den großen Unterschied zwischen Hausgeburtsbetreuung und Klinikgeburt erleben. Meine Hebamme wurde zum gern gesehenen Gast in unserem Haus, die "Termine" mit ihr würde ich eher als nette Treffen beschreiben. Meine Frauenärztin war zu Anfang auch sehr skeptisch, verlor aber ihre Scheu, als sie mitbekam, mit welcher Sorgfalt und Kompetenz (und auch mit klaren Worten) meine Hebamme mich betreute. Ich empfand es so: die Ärztin und die Hebamme ergänzten sich wunderbar. Die Ärztin schien zuständig für die medizinischen Fakten, die Hebamme ergänzte das und kümmerte sich außerdem viel besser und eingehender um meine Wehwechen und Sorgen und nahm sich Zeit, Dinge ausreichend zu erklären. Hätte ich wählen müssen, ich hätte lieber auf die Ärztin verzichtet als auf die Hebamme - aber ich war froh und dankbar, beides zu haben!
Und unter der Geburt - es macht einen riesigen Unterschied (schon bei meinen schnellen, unkomplizierten Geburten, wieviel mehr bei komplizierten, langen, schwierigen Entbindungen!), ob jemand dabei ist, der Dich kennt oder ob das ein/e Fremde/r ist. Meine Hebamme wusste, wovor ich Angst hatte, und ich wusste, dass sie es wusste. Ich konnte mich fallen lassen. Meine Hebamme war in der ganzen Zeit dabei und achtete sehr sehr genau auf das, was mit mir vorging - sie hätte jede Veränderung sofort wahrgenommen. Meine Hebamme kannte mich - für ein intimes Ereignis (und das ist die Geburt - das wusste ich vorher auch nicht!) macht das einen großen Unterschied!
Ich weiß natürlich nicht, wieviel davon der Tatsache geschuldet ist, dass ich mein zweites Kind zur Welt brachte und schon ein bisschen wusste, was auf mich zukommt. Dennoch: Dopton statt CTG, vertraute Umgebung, vertraute Menschen, keine Hektik, keine Ansagen - es war schön.
Ja, und nach der Geburt waren wir zu Hause. Kein Trubel, keine fremden Leute - nur wir und unser kleiner Familienzuwachs. Die ganze Wochenbettzeit habe ich als viel ruhiger, zurückgezogener und irgendwie "verwunschener" in Erinnerung, obwohl da ja ein großes Geschwisterchen durch die Räume tobte!
Mein Mann überwand seine anfängliche Skepsis übrigens noch schneller als die Frauenärztin und ist in der Zwischenzeit ein leidenschaftlicher Verfechter von Hausgeburten. Er sagt, die Geburt selbst lief viel viel ruhiger und entspannter ab, wir alle waren geborgen - und ein Sicherheitsrisiko entstand durch die kontinuierliche Überwachung durch die Hebamme (statt gelegentlichem Hereinschauen und CTG schreiben) auch nicht.
Ich hätte mich bei meiner ersten Geburt nicht getraut, zu Hause zu entbinden, und ich verstehe, dass sich viele Frauen das nicht trauen. Aber wenn ich nochmal zum ersten Mal schwanger wäre, würde mir wenigstens eine Beleghebamme suchen, also jemanden, den ich vor der Geburt kennenlernen kann und der mich dann während der ganzen Entbindung und danach begleitet. Und ich würde nach der Geburt möglichst schnell nach Hause fahren.
Ich wünsche mir, dass Haus- und Beleggeburten wieder häufiger werden. Ich finde, Geburt ist mehr als ein medizinisches Ereignis, und gerade wenn es "scheiße" läuft, braucht man jemanden an seiner Seite, dem man vertraut - dann wird vielleicht auch aus einer schwierigen Geburt kein traumatisches Erlebnis.
Sind das alles Luxuswünsche? Das finde ich nicht. Eine Geburt ist ein einschneidendes Erlebnis, war es jedenfalls für mich. Ich habe nichts so Großes und Gewaltiges bisher erlebt, und in wenigen Situationen meines Lebens war ich so verwundbar. Dieser Aspekt wird in unserer sachorientieren Medizin gern vergessen. Keine von uns wünscht sich die Krankenhäuser, Kreißsäle und Kaiserschnitte fort - im Fall der Fälle sind sie unverzichtbar. Aber sie sind nicht das Wesentliche bei der Geburt.
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Ines, Saarlouis Hallo, mein Name ist Ines. Ich komme aus Saarlouis und möchte gerne über meine Hausgeburt berichten. Nachdem mein erstes Kind nicht ganz komplikationslos in einer Klinik geboren wurde, habe ich mich immer und immer wieder gefragt, warum die Geburt so gelaufen ist. Da sich auch nach stundenlangen, schmerzhaften Wehen nichts am Muttermund tat, riet man mir zu einer PDA. Die solle mir helfen mich zu entspannen. Je öfter ich die Geburt reflektierte, desto klarer wurde mir, dass ich mich in der Klinikatmosphäre – bei so vielen mir fremden Menschen – niemals wirklich entspannen könnte.
Ich schwor mir, dass für mich nur noch eine Geburt in den eigenen vier Wänden infrage käme. Dennoch zweifelte ich durch die erste Erfahrung an meiner Fähigkeit zu gebären.
Ich verschlang Geburtsberichte, Bücher zum Thema selbstbestimmte Geburten und Alleingeburten, und war mir so sicher wie nie, dieses Mal die absolut richtige Entscheidung getroffen zu haben. Bei den Vorsorgen durch meine Hebamme fühlte ich mich sehr gut aufgehoben ohne unnötige CTGs, Ultraschalle oder Muttermundtasten. Immer wieder stellte ich mir vor, wie mein Baby entspannt in der heimischen Badewanne in dieses Leben paddelt und genoss die besondere Zeit der Schwangerschaft, voller Vorfreude auf die Geburt.
Als einen Tag nach errechnetem Termin die Wehen begannen, glaubte ich selbst noch nicht daran, dass es nun tatsächlich losgehen sollte. Es war herrliches Wetter, und wir gingen noch eine große Runde mit den Hunden im Wald spazieren. Ich genoss die Bewegung, von den Wehen spürte ich unterwegs fast nichts und ich war einfach nur happy.
Am frühen Abend gingen die ersten heftigen Wehen los, und einen ganz kurzen Moment zweifelte ich an meiner Entscheidung. Zu meinem Mann sagte ich, dass ich das nicht aushalte, und er rief die Hebamme an. Diese war 20 Minuten später da und brauchte mir nur zu sagen, dass ich es schaffen werde, schon war ich wieder fokussiert auf die Wellen, die da kamen und mich meinem Kind ein Stück näher brachten.
Ich war so unglaublich froh, daheim zu sein. Mein Mann brachte die Große ins Bett, während ich im Wohnzimmer in meiner vertrauten Umgebung die Wehen veratmete. Alles fühlte sich vollkommen normal und natürlich an. Meine Hebamme saß am Tisch und störte mich in keinster Weise. Im Gegenteil, ihre Anwesenheit tat mir gut, ich fühlte mich sicher und geborgen und dennoch vollkommen ungestört.
Plötzlich ging dann alles ganz schnell. Ich stieg in die Wanne, mein Mann und die Zweithebamme waren mittlerweile auch dabei, und ziemlich genau drei Stunden, nachdem die Geburtswehen begonnen hatten, schwamm unser kleiner Junge in dieses Leben. Es war unbeschreiblich. Dieses Gefühl, es geschafft zu haben! Ich weinte vor Freude, vor Erleichterung und vor Liebe zu diesem Kind, das ich gerade zum ersten Mal sah.
Zum Kuscheln, Kennenlernen und Stillen ging es auf die Couch ins Wohnzimmer. Nachdem die Hebammen sich bei uns verabschiedet hatten, blieben mein Mann und ich noch eine Weile dort, um unser Wunder anzuhimmeln und das Erlebte zu verarbeiten. Dann zogen wir um ins Familienbett, in dem unsere Große alles verschlafen hatte. Als der neue Erdenbürger sich kurz meldete, saß sie sofort aufrecht im Bett und sagte: "Wer weint denn da?" Den Moment, als sie ihr Brüderchen sah, werde ich wohl nie vergessen. Das Strahlen, die Liebe und vor allem die Gefühle für meine beiden Kinder waren überwältigend.
Mein größter Wunsch einer selbstbestimmten Geburt ohne unnötige Interventionen in den eigenen vier Wänden ist wahr geworden, und ich würde mich definitiv immer und immer wieder genau so entscheiden.
Im Jahr 2012 bekam ich mein erstes Kind in einem 20 km entfernten Krankenhaus. Angstmacherei und einseitige Beratung durch wahrscheinlich finanzielle lukrativität strömten auf uns ein. Ok zum Verbleib im Krankenhaus , ok zum "Einleiten auch aufgrund der Größe des Kindes ", ok zu einer völlig schlimmen Geburt und Betreuung .
Stress , mangelnder Respekt der Natürlichkeit gegenüber , die eine Geburt eigentlich bedeutet . Wortkarge und FREMDE Hebammen die mich wie ein Stück Vieh fühlen ließen weil sie keine Zeit hatten oder überarbeitet waren .. Ich war körperlich und geistig völlig lediert. Eine Beziehung zu den Worten "ich bin Mutter und ich kann das " gab es nicht für mich, monatelang . Ich leide bis heute an Schuldgefühlen weil ich Leuten vertraute die aus heutiger Sicht furchtbar wenig auf der Seite von mir und meinem Kind als Individuen standen .
Warum gibt es hier nicht die Möglichkeit wie in anderen Regionen "seine Hebamme" mit ins Krankenhaus zu nehmen ?? Wenigstens ein vertrautes Gesicht in fremder Umgebung..
2014 stand trotz völliger schlimmer Erinnerungen doch wieder Nachwuchs auf unserem Lebensplan . Diesmal gezielt und völlig überzeugt als Hausgeburt . Die Auswahl an Hebammen, die das möglich machen, ist verschwindend gering .. dennoch schaute ich mir alle möglichen Damen an und fand meine Begleiterin der ich vertraute . Meine Tochter kam Nachts bei Kerzenschein in unserem Wohnzimmer auf die Welt . Die Geburt tat höllisch weh , aber was war anders ? Mein Körper ,mein Kind , mein Mamagefühl, alles !! Ohne Stress im eigenen Rhythmus sein , die eigenen vier Wände haben schön entspannend gewirkt . Noch kochen mit meinem Mann unter den ersten Wehen .. Zusammensein ohne fremdbestimmte Untersuchungen oder Anweisungen wie man atmen soll .. meine Hebamme kam genau als es wichtig wurde und sofort als ich meinte es solle jetzt sein . Sie war mir über die Schwangerschaftswochen vertraut geworden , wusste durch viele Gespräche was für mich geht, wovor ich Angst habe . Ich wurde respektiert ! Und ich wusste ich kann mich nur mit meinem Mann und ihr im Raum ganz anders betreut fühlen . Durch die Ruhe und Natürlichkeit die herrschte , konnten mein Kind und ich viel mehr miteinander arbeiten . Wie verdutzt ich war als meine Hebamme sagte " wenn dein Körper es sagt, dann mach es " als ich meinte "ich glaube ich muss schon pressen " .. aber genau das war richtig . Am Ende gab es bei dieser Geburt nicht einen Riss oder ein körperliches Manko ! Trotz 3850g .. meine Hebamme nahm sich danach Zeit , half mir beim Duschen , brachte mich liebevoll zu Bett , legte mein Kind zu mir und verschwand leise ganz in der Früh aus meinem Haus .. wir konnten in den Tagen danach die Geburt besprechen , ich konnte Gefühle austauschen, erklären was mich verwundert hat, was ich mir anders vorgestellt hatte , wie mich der Schmerz hier und da überrascht hatte .. ich konnte Revue passieren lassen -- dieses Mega Ereignis "Geburt" .. das war toll . Die Nachsorge war vertraut und sorgenfrei und alles war gut mit dieser einen Person die von Anfang bis
Breigeben mich und mein Baby begleitet hatte .
Vor vier Wochen fanden wir uns wieder in meinem Wohnzimmer ein. Wieder nachts . Unser drittes Kind -die gleiche Hebamme ! Die, von der ich wusste, wie sie mich begleiten wird . Sofort als ich schwanger war war mir klar ( eigentlich schon vor dem Schwangerwerden :-) ) - so und nicht anders. Sofort habe ich ihre Unterstützung erbeten !
Diesmal im Geburtspool, und wieder ganz selbst bestimmt und natürlich kam unser 4400g Sohn mit meiner Hebamme und meinem Mann auf die Welt . Und auch bei diesem Brocken blieb ich heil . Körperlich und vor allem seelisch .
Dafür bin ich von Herzen dankbar . Denn besonders für sensible Frauen ist es Wege ebnend oder eben Wege zerstörend, wenn die falschen Personen und Geschehnisse den Beginn der eigentlich schönsten Sache der Welt begleiten : dem Mamasein .
Danke Ria !
Ich habe unsere beiden Söhne, 1 und 4 Jahre alt, zuhause geboren und möchte hiermit alle Frauen und Familien die mit diesem Gedanken spielen dazu ermutigen das Selbe zu tun.
Schon zu Beginn meiner ersten Schwangerschaft war mir klar, dass ich, wenn möglich Zuhause gebären möchte. Da ich selbst im Kreissaal arbeite wusste ich, dass meine Vorstellungen einer natürlichen interventionsfreien Geburt in der Klinik wenig Platz haben. Ausserdem war ich mir sicher, dass ich mich mit fremden Menschen (Ärzte und Hebammen) nicht ausreichend sicher fühlen würde um mich wirklich auf das Gebären einlassen zu können.
Glücklicherweise gibt es in unserer Stadt NOCH einige Hebammen die Hausgeburten betreuen und so hatten wir keine Probleme eine Hebamme zu finden die uns in der Schwangerschaft, während der Geburt und dem Wochenbett betreute.
Ich nahm nur die Ultraschalltermine beim Frauenarzt war und machte die sonstigen Vorsorgen bei meiner Hebamme. Dort hatten nicht nur mein körperliches Befinden und die Entwicklung meines Babys Platz, sondern auch alle Sorgen und Gedanken die uns beschäftigten.
Als es dann schließlich zur Geburt kam, war uns unsere Hebamme zu einer engen Vertrauensperson geworden.
Die Geburt verlief so wie viele Geburten von ersten Kindern. Sie brauchte Zeit, Geduld und viel Versicherung, dass alles gut sei.
Die Wehen dauerten etwa 12 Stunden bis der Muttermund sich geöffnet hatte. Die meiste Zeit kam ich dank der Unterstützung durch meinen Mann und das gemeinsame Tönen gut zurecht. Unsere Hebamme war einfach nur da, und ließ uns sein. Aber es gab auch immer wieder Phasen in denen mich der Mut oder die Kraft verließen und ich mir nichts sehnlicher als einen Kaiserschnitt oder zumindest eine PDA gewünscht habe. Da war sie dann plötzlich da und sagte Dinge wie "Du kannst da!" oder " Du bist die Königin!" und auf wundersame Weise fand ich zurück zum Atmen und zum Geschehenlassen.
Bis mein Sohn dann schließlich geboren wurde dauerte es noch weiter 3,5 Stunden in denen ich wirklich hart gearbeitet habe. Die Wehen kamen in dieser Zeit mit größeren Abständen, sodass ich zwischendurch immer kurz eingeschlafen bin und Kraft für die nächste Wehe sammeln konnte. Ich bin mir sicher, dass mir in der Klinik diese Zeit nicht gegeben worden wäre und es spätestens jetzt zu einer Intervention gekommen wäre.
Nach den 16 anstrengendsten, intensivsten und aufregendsten Stunden meines Lebens wurde dann unser kleiner Sohn im Vierfüßler auf unserem Bett von unserer Hebamme in Empfang genommen und mir zwischen den Beinen hindurch direkt weiter gereicht.
Dieser Moment war so unbeschreiblich, dass es schwer fällt ihn in Worte zu fassen.
Wir waren ausser uns vor Glück, ektatisch, voller Tränen der Freude und Liebe, füreinander und unser Kind. Mein Mann kniete neben mir, hielt uns umarmt und weinte, wie ich ihn davor und danach nie wieder habe weinen sehen. Alle Anstregung und aller Schmerz waren ausgelöscht.
Und ich war mit unbändigem Stolz erfüllt, es ganz allein geschafft zu haben.
Nachdem auch die Plazenta geboren, das Geburtszimmer aufgeräumt, der Kleine vermessen, angezogen und gestillt war und ich einen riesen Berg Pfannenkuchen verschlungen hatten legten wir uns zu dritt ins Bett und schliefen die Nacht durch. Das ist zwar seitdem nie wieder geschehen, aber immerhin war uns eine friedliche Nacht als Eltern ohne Kontrollen und Routinen gegönnt.
Das weitere Wochenbett lief, genauso wie das Stillen abgesehen von kleineren Zipperlein friedlich und gesund zuhause, gut betreut von unserer unschätzbar wichtigen Begleiterin.
Gestärkt durch die guten Erfahrungen in der ersten Schwangerschaft und Geburt haben wir das Meiste gleich gemacht, wie beim ersten Mal. Hebammenvorsorge und Hausgeburt.
Für die Betreuung unseres großen Sohnes haben wir eine Freundin eingeladen zu uns zu kommen wenn es los geht.
Als der Kleine dann schließlich geboren wurde, hat der Große dann aber wie erwartet geschlafen.
Ebenfalls wie erwartet ging die zweite Geburt wesentlich rascher vonstatten, auch wenn ich dieses Mal wieder relativ große Abstände zwischen den Wehen hatte.
Diesmal genoss ich es die erste Zeit ganz allein zu sein.
Meinen Mann, meine Freundin und unseren Sohn habe ich raus geschickt und gebeten mich mindestens zwei Stunden alleine zu lassen. Die Hebamme hatte ich zwar angerufen, ihr aber gesagt, dass sie noch nicht zu kommen brauche.
Ich tanze und sang allein in meinem "Gebärzimmer", spielte Mantren auf meinem Harmonium und meditierte. Ich war völlig im Einklag mit mir, dem Baby und den Wehen. Ich empfand sie lange Zeit nicht als schmerzhaft. Es war eine wundervoll Erfahrung mich nochmal ganz neu und anders auf diese Geburt einzulassen.
Am Ende wurde es dann doch noch heftig und ging so schnell dass die Hebamme es gerade fünf Minuten vor der Geburt zur Türe herein schaffte.
Wie beim erstem Mal lief alles wunderbar natürlich und friedlich ab.
Ich bin zutiefst dankbar, dass ich dank der Begleitung meiner Hebammen, dem Recht auf die freie Wahl des Geburtsorts und meinem Mann der mich (obwohl er selbst Arzt ist) vorbehaltslos unterstützte, die Geburten als selbstbestimmt, unbeschadet, stolz und stärkend erleben durfte.
Dabei ist mir klar, dass nicht alle Frauen so gebären können und wollen, weil sich vor oder während der Geburt Situationen ergeben die ein Eingreifen notwendig machen. Für diese Frauen und Kinder ist es toll, dass wir auf eine hochentwickelte Geburtsmedizin zurückgreifen können.
Viele andere Frauen werden leider durch eben diese Medizin um die Erfahrung beraubt die "Königin" zu sein, und viele Kinder unsanft durch fremde Hände ins Leben gezerrt.