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Wie war Ihre Hausgeburt?

#zuhausegeboren

Frauen haben die Wahl, ihr Kind in einem Krankenhaus, in einem Geburtshaus oder zuhause zur Welt zu bringen. In der Vergangenheit haben die Krankenkassen gedroht, dieses Wahlrecht durch verbindliche und nicht wissenschaftlich belegte Ausschlusskriterien für Hausgeburten einzuschränken. Dabei treffen Hebammen und die Frauen kompetente und verantwortungsbewusste Entscheidungen, wie Ihre Berichte von Hausgeburten eindrucksvoll zeigen.

Zahlreiche Menschen haben unter dem Hashtag #zuhausegeboren ihre persönliche Geschichte geteilt. Wir freuen uns, auch Ihre zu hören! Sie können auch ohne Foto und anonym mitmachen.

Lisa , Dresden

Für mich war von Anfang an klar, dass ich unter keinen Umständen eine Klinikgeburt haben wollte.

Im Zusammenhang mit Krankenhäusern im Allgemeinen habe ich zwar keine wirklichen Probleme oder Ängste, allerdings war es bis jetzt jedes mal, wenn ich als Begleitung oder Patientin in diversen Notaufnahmen war so, dass mir mindestens 2-5 unsensible/gestresste/unsympathische Pfleger/Ärzte/Schwestern begegnet sind.

Unter der Geburt auch nur einem Menschen in irgendeiner Art und Weise ausgeliefert zu sein, zu dem ich kein persönliches und vertrautes Verhältnis habe, war für mich unvorstellbar.

Eine gute Freundin riet mir, als ich ihr von unserem Kinderwunsch erzählte, mich so schnell wie möglich um einen geeigneten Geburtsort zu kümmern, falls ich beabsichtigte nicht in die Klinik zu gehen. Ein weiser Ratschlag, denn in Dresden gibt es zwar relativ viele Geburtshäuser und Hausgeburtshebammen, aber auch immens viele Frauen, die "alternativ" gebären wollen.

So war ich denn das erste Mal in der 13. SSW bei "meiner" Hebamme und wurde von ihr durch die gesamte Schwangerschaft, die Geburt und das Wochenbett begleitet. Auch half sie mir bei meiner Entscheidungsfindung für den Geburtsort.

Erst wollte ich eine Hausgeburt, aber dann entschieden wir uns aus ganz pragmatischen Gründen für eine Geburtshausgeburt: 1. Wir haben keine Badewanne und 2. Ofenheizung, was bei einer Geburt im Dezember durchaus den ruhigen Geburtsverlauf hätte stören können.

Die Geburt selber war das schönste und magischste was ich erleben durfte und 3 Stunden nachdem unser wunderschöner kleiner Sohn geboren wurde lagen wir wieder Daheim zu dritt in unser Bett gekuschelt und genossen die Wärme und Liebe unserer kleinen Familie.

Unsere Hebammen haben uns während der Geburt unterstützt, geleitet, aber nie bevormundet oder zu irgendetwas überredet. Ich konnte mich frei bewegen und tun was ich tun musste um unser Kind in Glück gebären zu können. Leider weiß ich von anderen Frauen, die unschönere Umstände erlebt haben.

Hebammen muss es weiterhin geben, denn nur wer frei geboren ist kann ein freier und mündiger Mensch werden.

Nathalie , Horb

Bei meiner ersten Schwangerschaft, lernte ich gleich drei Hebammen kennen und ich bin allen sehr sehr dankbar!! Leider wurde es ein Kaiserchnitt, obwohl wir uns eine Hausgeburt gewünscht hatten, doch so habe ich mir eine Meinung bilden können. Dieser Kontrast aus dem warmen mauscheligen zuhause Gefühl in eine kalte sterielle Welt. Ich fand diese Zeit im Krankenhaus schrecklich.

Mein zweites Kind kam zuhause zur Welt- und es war die schönste erfahrung die ich machen dürfte. Meine Hebamme, der ich absolut vertraute, da sie mich während meiner Schwangerschaft begleitete, mir so viele Ängste nahm, mir so nah war in so kurzer Zeit. Auch während der Geburt war Sie mein Hafen .Sie gab mir Kraft, ich vertraute ihr sie gab mir Sicherheit. Ich war entspannt weil sie da war und da ich entspannt war war auch mein Baby entspannt. Ich konnte alles so gestallten wie ich wollte. Hier Kerzchen, da ein Blümchen, hier ein Düftle. Alles war so hingerichtet wie ich hätte gern zur Welt kommen wollen. Ein schönes Willkommen im neuem Zuhause- keine Visite, keine ungebetene Gäste nur wir als Familie schön zusammen gekuschelt in unserem Familienbett- mit unseren Gerüchen Stimmen- zuhause eben. Einfach wunderschön und einmalig.

Auch danach mit den ganzen auf und ab Gefühlen war meine Hebamme da, baute mich auf scherzte mit mir . Ich bin sooooo DANKBAR diesen tollen mutigen Frauen, die ihren Beruf mit so viel Liebe und Hingabe meistern.

Dieser Beruf darf nicht aussterben!!!!!!!!! Jede Frau dieser Welt sollte diese Möglichkeit haben und vor allem jedes BABY!!!!!

Anna , München

Unser kleiner Sohn ist vor mittlerweile fast eineinhalb Jahren zu Hause auf die Welt gekommen.

Wir hatten wir uns für die Hausgeburt entschieden, bestens beraten von meiner Hebamme, die schon meine Schwangerschaft und das Wochenbett bei unserer Tochter begleitet hatte. Bei der Tochter war die ambulante Geburt so schnell und ohne Probleme verlaufen, dass wir uns gedacht hatten: das schaffen wir daheim auch!

Wir warteten schon auf die Geburt, denn mein errrechneter Termin war nun um 6 Tage überschritten. In der Woche war ich schon alle zwei Tage beim CTG in der Hebammenpraxis gewesen. Dabei war alles in bester Ordnung, wir machten uns keinerlei Sorgen, sondern waren einfach nur etwas ungeduldig.

Deshalb waren wir richtig erfreut, als ich am Freitag morgen eine ganz leichte Blutung bemerkte. Ich fühlte mich nach einer ruhigen Nacht fit und erholt, mein Mann war zuhause, meine Schwester jederzeit abrufbereit, um auf die Tochter aufzupassen, also beste Voraussetzungen für den "Geburtstag".

Meine Hebamme hatte mich allerdings etwas beunruhigt, als sie mir von zwei Tagen sagte, sie würde am Freitag an einer Fortbildung in München teilnehmen. Schon da hatte ich anscheinend so eine Vorahnung, dass es der Tag sein sollte.

Also rief ich sie gleich morgens an, um ihr von der Blutung zu berichten und mit der leisen Hoffnung, dass sie vielleicht gerade erst losgefahren wäre, und vielleicht noch kurz vorbeikommen könnte... Als ich sie erreichte, war sie aber schon in München und bat mich, den Badewannentest zu machen, wenn ich Wehen bekäme und sie dann anzurufen.

Also frühstückten wir erstmal. Bei Aufräumen danach spürte ich doch ein leichtes Ziehen, außerdem musste ich mit leichtem Durchfall aufs Klo, echte Geburtsanzeichen!

Das Ziehen kam und ging so unregelmäßig, dass ich auch vergaß, auf die Uhr zu schauen, Schmerzen hatte ich auch keine, also vertrieb ich mir die Zeit mit der Tochter.

Mittags schickte ich die beiden zum Einkaufen. Mittlerweile spürte ich Wehen, etwa so 5 bis 10 Minuten Abstand, aber nicht so schmerzhaft, dass ich sie veratmen musste.

Ich aß noch ein bißchen was. Um 13:00 ca. beschloss ich dann, in die Badewanne zu gehen, zur gleichen Zeit rief mein Mann meine Schwester an, damit sie vorbeikäme, um sich mit der Tochter zu beschäftigen. Sie kam blitzschnell, nach 15 Minuten war sie da.

Ca. um halb zwei hatte ich dann einen Blasensprung in der Badewanne, spürte ein kleines "peng", stand auf und mir lief das Fruchtwasser die Beine runter. Nicht viel, es hörte auch bald wieder auf.

Sofort rief mein Mann die Hebamme an und sie versprach, umgehend loszufahren.

Jetzt begannen die Wehen schlagartig sehr stark zu werden, in kurzen Abständen, etwa 2-3 Minuten. Ich versuchte, mich in der Badewanne zu entspannen und die Wehen zu veratmen. Mein Mann bereitete alles mögliche vor, richtete das Schlafzimmer her (heizen) und kochte starken Kaffee (stand auf der Liste). Ich kam dabei mit den Wehen ganz gut zurecht.

Plötzlich meinte ich dann aber, nochmal aufs Klo zu müssen und stieg aus der Badewanne. Auf der Toilette spürte ich sofort so starken Pressdrang, dass mir plötzlich klar war, dass das schon Presswehen waren.

Ich bat meinen Mann, bei mir im Badezimmer zu bleiben. Bei der nächsten Presswehe stand ich dann am Waschbecken und fühlte schon den Kopf zwischen meinen Beinen. Mein Mann bat mich, lieber nicht stehen zu bleiben, ich ging in den Vierfüsslerstand und bei der nächsten Wehe kam der Kopf ganz, danach die Schultern und der Rest vom Körper in seine Hände mit einem ordentlichen Schwall Fruchtwasser...

Unser Sohn war geboren, etwa eine halbe Stunde nach dem Blasensprung, was für ein unbeschreibliches Gefühl! In unserem Badezimmer, Geburtshelfer war der Papa!

Er hatte ihn also aufgefangen und gab ihn mir dann auf den Arm.

und holte gleich ein Handtuch. Wir deckten den Kleinen, der auf meinem Bauch lag, zu, sahen uns an, mussten ein bisschen lachen und betrachteten glücklich unser Baby, das sich zusehends zu rosarot verfärbte und sofort anfing zu schmatzen. Also legte ich ihn gleich an meine Brust und er saugte, als hätte er nie was anderes getan...

Mein Mann holte noch den Fotoapparat und machte ein paar Fotos, das hatten wir vorher in der Aufregung natürlich vergessen...

Da hörte ich unten jemanden lachen - das konnte nur die Hebamme sein. Man hatte ihr gleich berichtet: "das Baby ist schon da"

Sie kam zur Tür herein und freute sich, den Kleinen am Busen nuckeln zu sehen.

"Super..." Sie bereitete gleich alles zum Abnabeln vor, die Nabelschnur war schon ganz schlapp geworden. Mein Mann schnitt sie durch und nahm dann das Söhnchen auf den Arm, dann kam auch gleich die Plazenta.

Mittlerweile war auch noch die zweite Hebamme dazugekommen. Die beiden kümmerten sich super um uns und alle Formalitäten, während wir mit dem Baby und seiner großen Schwester im Bett kuschelten. Die erste Nacht zu viert habe ich als unruhig aber sehr schön in Erinnerung. Unser Baby hat sie ausschließlich auf meinem Bauch, in ein Handtuch gewickelt, verbracht und wir mussten beide unser Geburtserlebnis verarbeiten.

Mein größter Dank gilt den Hebammen, die uns die Hausgeburt und damit diese Geburt ermöglicht haben. Diese Geburt wird für meinen Mann und mich für immer ein unvergessliches Erlebnis bleiben!

Ich hoffe sehr, es wird sich ganz bald an der Versicherungs-Situation der Hebammen etwas verbessern, damit noch ganz viele Frauen in den Genuss eines solch tollen Geburtserlebnis kommen. Eure Erfahrung und Euer Einsatz sind wahnsinnig viel wert, erleichtern und bereichern die Schwangerschaft, das Wochenbett und die erste Zeit mit dem Baby enorm!

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Norma , Hamburg

Auch unser Mädchen wurde sicher und sanft zu Hause geboren.

Der Wunsch nach einer Hausgeburt war da, sobald ich wusste, dass so etwas ging. Das war mir vorher gar nicht bewusst.

Und als dann unser Baby unterwegs war, hatten wir das große Glück, eine erfahrene und wunderbare Hebamme zu finden, die uns in unserem Zuhause begleiten würde.

Sie war auch bei allen Vorsorgeuntersuchungen unsere kompetente Ansprechpartnerin und so wuchs über die Monate eine vertrauensvolle Beziehung.

Ich war bis zum Ende überzeugt von unserer Entscheidung, unser Baby zu Hause willkommen zu heißen.

Auch die vielen, erschreckenden Geburtsberichte von Patientinnen, Freundinnen und Bekannten schreckten mich ab, in die Klinik zu gehen. Dabei hätte ich ein schlechtes Gefühl gehabt.

Am Tag der Geburt begannen die ersten Wehen morgens um 3 Uhr. Nach einem Bad verstärkten sich die Wehen immer mehr. Es war eindeutig, dass unser Baby an diesem Tag auf die Welt kommen wollte.

Um 14 Uhr hatte ich dann das Gefühl, dass es gut wäre, wenn unsere Hebamme nun bald bei uns wäre. 40min später war sie bei uns.

Nach einer ersten Untersuchung stellte sie fest, dass der Muttermund schon 6-7cm geöffnet war und die Geburt in vollem Gange.

Bisher hatte ich die Wehen im Stehen veratmet, mir schien das eine viel angenehmere Position zu sein als im Liegen.

Gabriele überzeugte mich dann, mich für einige Wehen aufs Bett zu legen, was super war. Ich schlief in den Wehenpausen sogar kurz ein und tankte so neue Kraft.

Irgendwann merkte ich deutlich, dass eine Pause eintrat und ich Zeit zum Verschnaufen hatte. Gabriele bestätigte, dass der Muttermund vollständig eröffnet sei und um 16.30 Uhr begannen dann die ersten Presswehen. Während ich die Eröffnungswehen gut veratmen konnte, waren die jetzt folgenden Geburtswehen sehr anstrengend und intensiv. Das lag sicher auch daran, dass die Fruchtblase noch völlig intakt war und erst in einer weiteren Presswehe platzte.

Ab da war der Adruck auch nicht mehr ganz so heftig.

Um 16.57 Uhr war dann unser Baby in unserem Schlafzimmer geboren und alle schnauften erst inmal tief durch.

Es stellte sich schnell heraus, dass es ein kleines, starkes Mädchen war, das uns nun vervollkommnete.

Leider mussten wir danach doch noch einmal ins Krankenhaus, weil die Plazenta sich nicht lösen wollte. Wir hatten aber vorher alle Zeit der Welt, um miteinander anzukommen. Die Nabelschnur durchtrennte Gabriele erst, als sie vollständig auspulsiert war.

So erhielt unser Mädchen alles wichtige Blut, das zu ihr gehörte.

Die Entscheidung für die Geburt der Plazenta ins Krankenhaus zu gehen, war verantwortungsvoll und richtig. Auch dafür bin ich unserer Hebamme dankbar.

Unsere Hausgeburt war ein wunderschönes Erlebnis! Wir konnten uns bewegen, wie wir wollten, fühlten uns immer sicher und geborgen und auch mein Freund konnte mich bei der Geburt sehr unterstützen. Er selbst hat schon ein älteres Kind und kannte bisher nur eine krankenhausgeburt, bei der er seine damalige Frau nicht stützen konnte, weil am Bett gar kein Platz war für ihn und die Übungen aus dem Vorbereitungskurs.

Insofern ist auch er ein Verfechter der Hausgeburt als eine mindestens so sichere Variante wie das Krankenhaus oder Geburtshaus.

Ich wünsche allen Familien solch schöne Geburtserlebnisse, selbstbestimmt und sanft, ganz in ihrem Tempo und Rhythmus!

Steffi , Miesbach

Kurz vor Weihnachten ist unser erstes Kind zuhause auf die Welt gekommen. Über das Thema (Haus-) Geburt haben mein Mann und ich uns zuvor gut informiert und ich habe mir sehr gewünscht nicht - vielleicht auch noch über die Feiertage- ins Krankenhaus zu müssen.

In der Nacht habe ich leichte Wehen bekommen, morgens um 7 war meine Hebamme kurz da. Den Vormittag habe ich wie empfohlen mit Ausruhen und Baden verbracht und gegen Mittag waren die Wehen so stark, dass meine Hebamme gekommen und geblieben ist. Obwohl die Kliniktasche für alle Fälle gepackt war, wäre mir nicht in den Sinn gekommen, das Haus nochmal zu verlassen. Wie schön ist es, wenn man während der Geburt nicht ins Auto muss, von der Anmeldung in der Klinik, fremden Menschen, fremder Umgebung ganz zu schweigen. Wie schön ist es, wenn die schon die ganze Schwangerschaft lang vertraute Hebamme kommt?

An diesem Nachmittag bin ich über einige Grenzen gegangen, aber es war eine ganz besondere Stimmung: ich war ganz auf mich konzentriert und habe mich von diesem „Naturereignis“ mitreißen lassen. Zwei Mal war ich abgelenkt (z.B. als ich gedacht habe, jemand würde uns besuchen und an der Haustür klingeln) und sofort habe ich gemerkt, wie mich die Kraft verlässt. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie ich mich im Krankenhausbetrieb gefühlt hätte.

Wenn mir gesagt wird, eine Hausgeburt sei mutig, denke ich immer, dass eine Geburt in der Klinik viel mehr Mut erfordert. Fast nichts ist so intim wie eine Geburt, selten ist man so ausgeliefert und wehrlos: Ist man da in seinen eigenen 4 Wänden mit vertrauter und fachkundiger Hilfe nicht am besten aufgehoben?

Nicht einen einzigen Moment lang hatte ich Angst. Meine Hebamme war immer bei mir – keine anderen Geburten, kein Schichtwechsel – hat aufgepasst, dass es mir und dem Baby gut geht und hat mich wunderbar geleitet und geführt, aber mir niemals die Kontrolle genommen oder über mich bestimmt. Das Gefühl, diese Geburt mit meinem Kind sozusagen als unser allererstes Projekt zusammen und selbst geschafft zu haben, macht mich noch immer so unendlich stark und glücklich. Was für ein Start ins Mutter-Sein! Ich wünschte, viel mehr Frauen könnten auf so ein Erlebnis zurückschauen.

Noch vor dem Abend habe ich in unserem Wohnzimmer unser Kind geboren. Die halbe Nacht haben wir ganz aufgekratzt vor Glück damit verbracht es zu bewundern. Wie schön, dass mein Mann nicht gehen musste und wir als Familie komplett waren! Gleich in der Früh war meine Hebamme wieder da. Für mich war es unglaublich wertvoll, dass mich die gleiche Vertraute während Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett betreut hat.

Wer sagt, Mütter gehen mit einer hebammenbegleiteten Hausgeburt im Vergleich zu einer Klinikgeburt ein höheres Risiko für sich und ihr Kind ein, hat keine Ahnung. Die Ruhe und die Stärke der Frau machen eine Geburt sicher, jede Frau muss selbst entscheiden (dürfen!), wo sie diese Ruhe und Stärke findet.

Wer die Hausgeburt durch weltfremde Bedingungen faktisch unmöglich machen will, sieht nicht, oder will nicht sehen, dass eine gute, erfolgreiche Geburt unendlich viel mehr ist, als nur ein Kind ohne offensichtlichen Schaden irgendwie aus seiner Mutter herauszubekommen.

Hebammen sind wie niemand sonst zur Geburtshilfe ausgebildet. Sie müssen auch weiterhin ihre Arbeit machen dürfen!

Bella , Olching

Als ich erfuhr das ich schwanger bin, machte ich mich natürlich erstmal mit dem Thema Geburt vertraut und suchte das passende Krankenhaus für mich aus. Hausgeburt überhaupt, hatte ich überhaupt nicht auf dem Schirm.

Als eine Arbeitskollegin allerdings von den Hausgeburten ihrer Schwester erzählte, dachte ich das erste Mal an diese Möglichkeit. Ich fühlte mich sofort wohl bei dem Gedanken, mein kleines Baby in unserer Wohnung zu bekommen ohne Stress, fremde Menschen und und und.

Leider war mein Freund nicht begeistert, auch meine Schwester die bereits 2 Kinder hat und mein Umfeld versuchte mir ein schlechtes Gewissen zu machen. Ich aber blieb dabei, sodass sich mein Freund damit abfinden musste.

Ich hatte zwei wunderbare Hebammen die beide Erfahrungen mit Hausgeburten hatten und mich immer positiv gestärkt haben. Ich war die gesamte Schwangerschaft entspannt und durch die Aussicht auf eine entspannte Hausgeburt, hatte ich nie Angst das etwas schiefgehen könnte.

Am 5.5.15 um drei Uhr morgens hatte ich dann aller 15 Minuten mal eine Wehe. Das zog sich dann durch den gesamten Tag.

Als mein Freund dann am späten Nachmittag aus der Arbeit kam, sagte er nur "endlich 2 Wochen Urlaub". Kurz darauf wurden die Abstände kürzer. Ich ging unter die Dusche und die Abstände verkürzten sich nochmals, sodas ich bereits aller 4-5 Minuten wegen hatte.

Ich kontaktierte eine meiner Hebammen, ob sie nicht mal kurz vorbei schauen könne. Sie kam auch gegen 19 Uhr vorbei und gab mir den Rat in die Badewanne zu gehen, denn der Muttermund wäre erst 1 cm geöffnet. Sie würde jetzt nochmal nach Hause fahren und ich solle mich melden, wenn sich mehr tut.

Nach der Badewanne legte ich mich aufs Bett, in der Hoffnung noch etwas Schlaf zu finden. Leider wurden die Abstände noch kürzer, sodass ich das Gefühl hatte, keine Pause mehr zu haben. Gegen 22.30 Uhr hielt ich es dann nicht mehr auf dem Bett aus und zog instinktiv auf die Toilette um, denn ich hatte das starke Bedürfnis zu pressen.

Während all der Zeit, war mir mein Freund eine unglaubliche Hilfe, er hielt meine Hand, massierte meinen Rücken und rief dann auch die Hebammen an, als ich sagte, es geht bestimmt bald los...

Als ich wieder in der Wanne lag, kam meine "Haupt" Hebamme und gab mir Kraft. Sie beruhigte mich durch ihre entspannte Art und mein Freund war erleichtert, endlich nicht mehr "allein" mit mir zu sein.

Mittlerweile war es Mitternacht und mein Muttermund war vollständig geöffnet. Meine Hebamme rief die zweite Hebamme dazu und dann ging es mit lauten Presswehen los. Ich rief immer wieder "ich bekomme bestimmt kein zweites Kind mehr" vorauf beide nur lächelten und sagten, wir sprechen uns in 2 Jahren nochmal. Mein Rücken schmerzte und ich hatte Krämpfe in den Beinen.

Nach einer weiteren Stunde, schlug meine Hebamme den Geburtsstuhl vor und nach einer Zeit dort zogen wir um aufs Bett in die Seitenlage. Dort dauerte es nicht mehr lange und nach einigen starken Presswehen war unser kleiner Sohn um kurz nach 2 Uhr morgens geboren.

Sofort war all der Schmerz vergessen und auch meinem Freund kamen bei diesem Anblick die Tränen.

Wir drei hatten unglaublich viel Zeit um uns ausgiebig zu beschnuppern und anzuschauen, bis er das erste Mal gewogen und gemessen wurde. Gegen vier gingen meineHebammen nach Hause, nachdem sie noch etwas aufgeräumt und mich zum Duschen begleitet hatten.

Ich hatte zwischenzeitlich wirklich echte Zweifel an mir, ob ich das wirklich schaffe, aber mein Freund trotz seiner Skepsis und meine super Hebammen, haben mich mehr als großartig unterstützt. Ich würde es jederzeit wieder genau so machen und auch mein Freund sagt rückblickend, jede Frau sollte ihr Kind daheim entbären, denn nirgends ist es so intim und kuschelig.

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