Frauen haben die Wahl, ihr Kind in einem Krankenhaus, in einem Geburtshaus oder zuhause zur Welt zu bringen. In der Vergangenheit haben die Krankenkassen gedroht, dieses Wahlrecht durch verbindliche und nicht wissenschaftlich belegte Ausschlusskriterien für Hausgeburten einzuschränken. Dabei treffen Hebammen und die Frauen kompetente und verantwortungsbewusste Entscheidungen, wie Ihre Berichte von Hausgeburten eindrucksvoll zeigen.
Zahlreiche Menschen haben unter dem Hashtag #zuhausegeboren ihre persönliche Geschichte geteilt. Wir freuen uns, auch Ihre zu hören! Sie können auch ohne Foto und anonym mitmachen.
Nachdem ich unsere zwei Söhne im Krankenhaus entbunden hatte, wusste ich, dass ich unser drittes Kind in der wohligen Geborgenheit unseres schönen Zuhauses gebären wollte. Ich hatte eine tolle, einfühlsame und offene Hebamme, die mir und meinem Mann viel Sicherheit gegeben hat.
Sie hat unserer Tochter das Leben gerettet. Unsere Tochter kam atemlos und mit kaum spürbaren Puls zur Welt. Dank der schnellen und kontrollierten Reanimation durch unsere Hebamme haben wir ein starkes und selbstbewusstes Mädchen, das genau weiß, wo es hin will.
Und trotz der bangen Zeit nach ihrer Geburt werden wir auch unser viertes Kind mit Hilfe einer erfahrenen Hebamme zu Hause entbinden!
Ich bin Mutter von 3 Kindern und habe unsere zwei ersten zu Hause auf die Welt gebracht, bei der Dritten haben wir die Hausgeburt abgebrochen und sind ins Krankenhaus gegangen und ich habe sie dort geboren.
Für mich war es sehr wichtig, meine Kinder in Ruhe und in meiner vertrauten Umgebung auf die Welt zu bringen. Ich wußte sehr gut was ich für die Geburt meines ersten Kindes brauche: Ruhe, um auf mich hören zu können ; Menschen, die ich kenne und denen ich vertraue, mein Mann und meine Hebamme. Ich konnte gut auf mein Körper hören und war nach der Geburt so gestärkt und kraftvoll, so glücklich, dass ich es alleine ohne Interventionen geschafft habe. So wie ich es wollte: ohne Dammschnitt und ohne störende Einflüsse von außen. Ich wußte nach der ersten Geburt, das kann mir niemand mehr nehmen, dieses Band zwischen mir und meinem Sohn wird für immer da sein. Wir zwei haben es gemeinsam geschafft und so werden wir auch das Leben gemeinsam meistern! Ich war stolz auf mich und so froh, dass mein Mann sich auf die Hausgeburt einlassen konnte und wir eine sehr gute Unterstützung von unserer Hebamme hatten. Die Geburt unserer zweiten Tochter war so anders und viel schneller und es war so schön, dass wir sie alle zusammen zu Hause begrüßen zu dürfen. Unser Sohn durfte die Nabelschnur durchschneiden und wir waren alle sehr glücklich. Nach der dritten Geburt weiß ich nun auch ansatzweise wie es im Krankenhaus ist, ein Kind zur Welt zu bringen. Leider ging die Geburt nicht mehr weiter und wir haben uns gemeinsam entschieden, dass wir ins Krankenhaus gehen. Dort wurde die Fruchtblase aufgepikst und keine 20 Min. später war unsere Tochter auf der Welt. Ich war froh, dass wir es gut geschafft haben. Ich weiß nicht, wie oft die Tür vom Kreissaal aufgemacht wurde, doch es kam mir sehr oft vor und ich wußte nicht wirklich was die ganzen Menschen bei mir machen und was sie wollen. Wenn ich mir vorstelle, dass ich da auch viel länger hätte liegen müssen, dann hätte ich keine Ruhe gehabt und wäre immer abgelenkt gewesen von meinem Gefühl in meinen Körper. Der größte Unterschied spürten wir jedoch in der Zeit nach der Geburt, dass es Zuhause doch so viel gemütlicher war. Vier Stunden können doch recht lange sein. Zuhause konnte sich mein Mann zu uns legen, im Krankenhaus wußte er nicht wohin.
Ich bin froh, die Wahlmöglichkeit gehabt zu haben und selbst sagen zu können wo ich meine Kinder auf die Welt bringen konnte. Die Kraft aus meiner ersten Geburt, die trage ich heute noch in mir. Zu wissen und zu spüren was ich brauche und dies auch umsetzen zu können, das unterstützt mich. Unsere Hebamme war für mich immer da, sie kam, wann ich sie brauchte, auch wenn ich dachte, beim dritten Kind müßte ich es doch eigentlich wissen... Ich bin ihr sehr dankbar und froh, dass sie auch heute noch Hausgeburten anbietet und nicht aufhört zu arbeiten.
Ich bin selber Hebamme und weiß unter welchen Bedingungen im Kreißsaal gearbeitet wird. Oft genug habe ich selbst viel zu wenig Zeit und viel zu viel Arbeit, um mich angemessen um alle Gebärenden kümmern zu können! Das ist nicht nur bedauerlich für die Frauen, sondern zum Teil auch gefährlich. Aus persönlichen Erfahrungen schätze ich die Sicherheit einer kontinuierlichen 1:1 Betreuung tausendmal höher ein, als die Pseudosicherheit der Geburtsmedizin mit all ihren Geräten, Medikamenten und Interventionen. So sinn- und wertvoll all diese Errungenschaften bei Notfällen auch sind, bei normalen Schwangerschaften und Geburten sind sie meiner Meinung nach fehl am Platz. Ich wollte bei der Geburt meines Kindes keine "Routineeingriffe" die eigentlich völlig unnötig sind. Daher war mir schon lange (seit ich zum ersten mal einen Kreißsaal betreten hatte) klar, dass ich meine Kinder selbstbestimmt und mit 1:1 Betreuung zuhause gebären würde. Vor drei Monaten habe ich dann meine Tochter Anni geboren : liebevoll von Hebamme, Mann und Schwester umsorgt, ohne unnötige medizinische Eingriffe, in meinem Tempo, voller Vertrauen in mich, meinen Körper und mein Kind! Es war ein wunderbares Erlebnis, schmerzhaft ;-) aber dennoch außerordentlich faszinierend, wozu der weibliche Körper in der Lage ist. Ich wünsche mir,
dass wir wieder mehr Vertrauen in uns und unsere Fähigkeiten gewinnen,
dass die Frauen, die sich eine Hausgeburt wünschen diese auch bekommen,
dass Frauen im Kreißsaal eine 1:1 Betreuung erhalten (um die Geburt in der Klinik genauso sicher wie die Hausgeburt zu machen),
dass Frauen weiterhin das Recht haben über den Geburtsort ihres Kindes selbst zu entscheiden,
und dass meiner Tochter in 25 Jahren auch noch eine Hebamme zur Seite steht, egal ob zuhause oder im Kreißsaal.
Ich danke meiner Hebamme Sofie, dass sie mir bei dem einzigartigen Erlebnis Geburt beigestanden hat.
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Geburt ist eine so einzigartige und kraftvolle Erfahrung im Leben einer Frau - ich würde mir um nichts auf der Welt die Entscheidungsfreiheit nehmen lassen wollen, an dem Ort zu gebären, den ich selbst für mich als richtig erachte.
Mein erstes Kind kam 2012 im Jenaer Geburtshaus zur Welt, mein zweites und drittes Kind 2013 und 2015 jeweils zu Hause. Die Geburt im Geburtshaus war lang und anstrengend, aber das Drumherum hat gepasst - die Hebammenbetreuung während der Schwangerschaft, der Geburt und in der Zeit danach war sehr gut. Wenngleich ich jemand bin, der in diesen Dingen wenig Angst und viel Vertrauen in den eigenen Körper hat, ist eine Hebamme, die sich im Hintergrund dezent um alles kümmern kann, eine hervorragende Hilfe. Für die Hausgeburt habe ich mich bei meinen beiden letzten Kindern entschieden, weil ich noch mehr Persönliches (Raum, Gerüche, individuelle Bedürfnisse etc.) in das Geburtsgeschehen einbringen wollte - und es war einfach toll! Nie war ich so stolz auf mich wie nach einer gelungenen Geburt - ein herrliches Gefühl! Und dann konnte ich mich einfach in mein gemütliches Bett fallen lassen, mit dem Baby kuscheln und mit meiner Familie das Wunder genießen. Ich denke, nicht jeder ist der Typ für stark selbstbestimmte Geburten - und das ist okay so, nur muss die Wahl jeder Frau selbst überlassen bleiben. Und ich glaube, je mehr Ängste von außen geschürt werden, desto weniger können sich Frauen vorstellen, ihre Kinder zu Hause zu bekommen, auch wenn nichts dagegen spricht bei einem unauffälligen Schwangerschaftsverlauf. Für mich war es auf jeden Fall die richtige Entscheidung... und ich bin glücklich, dass ich auch 2015, da das inzwischen leider alles andere als selbstverständlich war, eine Hausgeburt mit Hebammen erleben durfte!
3 Hausgeburten
Alle drei Geburten fanden zu Hause statt. Vor meiner ersten Schwangerschaft hatte ich das noch als fixe Idee abgetan, Kinder zu Hause zu bekommen. Aber mit der Suche nach einer Hebamme, beschäftigte ich mich mal genauer damit und ich entschied mich es zu versuchen. Voraussetzung war natürlich ein unauffälliger Schwangerschaftsverlauf. Das war bei allen drei Schwangerschaften so und ich genoss es in vollen Zügen nicht überlegen zu müssen, wann der richtige Zeitpunkt war ins Krankenhaus zu fahren. Ich konnte meine Wehen in Ruhe veratmen, in mich hinein horchen und zu Hause im Bett sitzen und liegen. Das erste Kind kam sehr gemütlich, ohne Eile. Ich kann nicht behaupten, dass eine Geburt angenehm ist. Es ist einfach ein krasses Erlebnis, bei dem der Körper ziemlich alleine weiß, was er tun muss und sein Programm abspult. Aber zu Hause war es für mich ohne externe Störung super gut auszuhalten und auch ein erhebendes Gefühl, es ohne Hilfe geschafft zu haben.
Die zweite Geburt war etwas anstrengender, da das Kind als Sternenguckerin kam. Durch die Ruhe meiner Hebamme und ihren präzisen Anweisungen zum Wechseln der Geburtspositionen, kam das Kind ohne externe Hilfe zur Welt. Und meine große Erschöpfung und Freude auch diese kleine Schwierigkeit gemeistert zu haben, genoss ich es besonders im eigenen Bett liegen bleiben zu können.
Die dritte Geburt schleppte sich etwas. Über einen ganzen Tag hatte ich immer wieder Wehen und wieder Pausen. Ich war sehr erschöpft und müde. Meine Mutter nahm die 2 "großen" Kinder mit zu sich und ich ruhte mich am späten Nachmittag nach einer Dusche aus. Die Wehen pausierten. Ich schlief ein und erwachte am frühen Abend mit Schüttelfrost und leichten Wehen. Ich rief meine Hebamme an. Die meinte es würde noch dauern. Gegen Mitternacht aßen wir heiße Hühnersuppe, die mein Mann uns noch gekocht hatte. Die aß ich mit großem Appetit und als hätte das die Kraftreserven von Mutter und Kind aufgetankt setzten plötzlich heftige Wehen ein. Ich verkrümelte mich ins Schlafzimmer und recht bald darauf platze die Fruchtblase und mit einer heftigen Wehe schoss das Kind aus mir raus. Wann hätte ich denn an diesem Tag ins Krankenhaus fahren sollen? Und hätte ich da Suppe bekommen?
Ich blieb 2 Tage mit meinem Kind im Bett zu Hause und genoss die Ruhe. Meine Hebamme sah täglich nach mir und ich fühlte mich in allen Belangen sehr gut betreut!
Man muss die Wahl haben und dahin gehen können, wo man sich wohl fühlt. Egal ob zu Hause, im Krankenhaus oder im Geburtshaus. Hebammen sind wichtig!
Ich habe meine erste (und bisher einzige) Tochter zu Hause geboren. Ich bin jung (21) und dachte, mein Körper ist gesund und schafft das, Ich bin froh, dass ich die Möglichkeit hatte dabei von einer erfahrenen Hebamme begleitet begleitet zu werden und auch, dass alles so gut ging.
Als wir mit dem Geburtsvorbereitungskurs den Kreissaal besichtigt haben, ist mir schwarz vor den Augen geworden und ich bin einfach umgefallen. Ich glaube, es wäre nicht der geeignete Ort für mich zum gebären gewesen.
Während der Schwangerschaft war ich wegen extremer Übelkeit und Gewichtsverlust im Krankenhaus. Da ist so schnell so viel passiert, was ich eigentlich nicht wolle. Ich glaube, man verliert dort ganz schnell den Einfluss, weil man selbst nicht so genau weis, was richtig ist und überrumpelt und einseitig informiert wird. Das wollte ich nicht.
Unter der Geburt konnte ich alles so machen wie ich es schön fand. Das Licht war aus, es war fast dunkel und mein Freund konnte nur in Unterhose rumlaufen, weil wir ja zu Hause waren. Ich habe mich getraut alles zu zeigen, meine ganzen Schmerzen und Gefühle, einfach weil ich vertraute Personen um mich hatte. Ich bin eher schüchtern und denke, dass ich mich das im Krankenhaus nicht getraut und entsprechende Komplikationen gehabt hätte.
Die Geburt war wunderschön und die Schmerzen gar nicht schlimm, sondern sogar schön, weil sie die Ankunft meiner ganz wunderschönen Tochter angekündigt haben.
Ich bin auf jeden Fall sehr gestärkt aus dieser Erfahrung herausgegangen.